Gronau/Düsseldorf - Atomkraftgegner haben am Dienstag in Deutschland im westfälischen Gronau gegen Atomtransporte aus der dortigen Urananreicherungsanlage nach Russland protestiert. Die Aktion richtete sich gegen einen Bahntransport von 17 Waggons mit jeweils fünf bis sechs Fässern Uranhexafluorid, der zunächst ins niederländische Rotterdam fährt. Von dort aus sollen die Fässer dann auf dem Seeweg nach Russland geschafft werden, sagte ein Sprecher des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz.

Uran soll wieder angereichert werden

Das Uran soll in Russland neu angereichert werden, bis es etwa Natururan entspricht, erklärte der BBU weiter. Nach Angaben der Atomkraftgegner finden seit Jahren zahlreiche solche Transporte statt, weil das Uran in deutschen Atomanlagen nicht in dem Maße aufbereitet werden kann, wie es in Russland möglich ist.

Ein Sprecher des Landes-Energieministers meinte am Dienstag in Düsseldorf, ähnliche Transporte gebe es auch in den Niederlanden und in Großbritannien. Die frühere Bundesregierung aus CDU und FDP habe die Atomtransporte 1996 für in Ordnung erklärt. Die amtierende Bundesregierung aus SPD und Grünen habe dazu keine gegenteilige Meinung abgegeben, sagte der Sprecher des Ministers. Auch sicherheitstechnisch stellten sie keine Probleme dar.

In der Gronauer Uran-Anreicherungsanlage an der Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wird nach Darstellung der Atomkraftgegner Uran für zehn bis zwölf deutsche Atomkraftwerke angereichert.

Neben den Protesten vor der Anlage in Gronau hatte der BBU auch Aktionen gegen die Atomtransporte in Münster, im Kreis Steinfurt und in Bad Bentheim angekündigt. Auch im niederländischen Hengelo sollte es Proteste geben. (APA/AP)