Bis zum Siegeszug des Nationalsozialismus hatten sich die Frauen unterschiedlichste Sportarten erobert, darunter auch den Fußball, wenngleich auch nicht die organisierten. War es doch der Wettkampfbereich, der den erbittersten Widerstand gegen die Eingliederung der Frauen leistete. Nichtsdestotrotz wurde 1921 der internationale Frauensportverband gegründet und im Deutschland der Weimarer Republik Fußball von Frauen in selbstorganisierten Ligen gespielt.
Beteiligung von Frauen an "Männersportarten" verboten
Der Nationalsozialismus gebot dieser Entwicklung brutalen Einhalt, in dem die Beteiligung von Frauen an jeglicher Form von "Männersportarten" verboten wurde. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Tendenz grundsätzlich unterstützt. So verbot der Deutsche Fußball Bund den Frauenfußball in den 50er Jahren, gerade zu der Zeit, in der der Männerfußball boomte wie noch nie zuvor.
Gründe dafür wären immer gefunden worden, dieses Mal eben wie so oft in der "Biologie". Der Psychologe Fred. J.J. Buytendijk argumentierte den Ausschluss der Frauen 1953 so: "Das Fußballspiel als Spielform ist also wesentlich eine Demonstration der Männlichkeit, so wie wir diese auf Grund unserer traditionellen Auffassung verstehen, und wie sie zum Teil durch die körperliche Anlage (die hormonelle Irritation) hervorgerufen wird. Es ist noch nie gelungen, Frauen Fußball spielen zu lassen, wohl aber Korbball, Hockey, Tennis und so fort. Das Treten ist wohl spezifisch männlich; ob darum das Getretenwerden weiblich ist, sei dahingestellt. Jedenfalls ist das Nichttreten weiblich." Na, da hatten die Herren Sportfunktionäre neben ihrer anstrengenden Tätigkeit sicherlich auch noch was zu lachen.
Erste Frauenfußballmeisterschaft 1970
Auch in Österreich sah man(n) sich mit dem unglaublichen Wunsch von Frauen konfroniert, Fußball spielen zu dürfen (sic!). In der Not verbot der Österreichische Fußball Bund in den 60er Jahren ganz einfach, dass den Frauen Plätze zur Verfügung gestellt werden durften.
Dennoch, die Frauen weigerten sich, diesem Verbot zu folgen und kickten in privaten Zusammenhängen weiter die "Wuchtel" über das Spielfeld. Und so war es 1970 Hand in Hand mit der Zweiten Frauenbewegung dann doch so weit, dass die erste Frauenfußballmeisterschaft als privates Turnier ausgerichtet werden konnte.
Einführung einer Bundesliga der Frauen 1982
Diesem Sog konnten sich die Herren der Schöpfung wundersamer t.mobile- und Red Zack-Ligen irgendwann nicht mehr verschließen. 1982 wurde eine Bundesliga der Frauen eingeführt, 1990 ein Nationalteam. 1991 fand die erste Frauen-WM statt und seit 1996 ist Frauenfußball olympische Disziplin. Olé, olé, olé, olé ...