Ankara/Istanbul - Vor dem Türkei-Besuch von US-Präsident George W. Bush und dem NATO-Gipfel Ende Juni in Istanbul hat die türkische Polizei am Dienstag in Ankara bei einer Razzia in islamistischen Kreisen zwölf Personen festgenommen. Die Polizeioperation wurde von Beamten der Abteilung für Terrorismusbekämpfung geleitet, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Abend. Insgesamt wurden 15 Häuser durchsucht. Dabei sei Schulungsmaterial einer in der Türkei verbotenen islamistischen Organisation sichergestellt worden. Unter den Festgenommenen soll sich auch der für Ankara zuständige Chef der illegalen Gruppe befinden.

Vor dem NATO-Gipfel am 28. und 29. Juni in Istanbul wird US-Präsident Bush zunächst zu einem eintägigen Besuch in der türkischen Hauptstadt Ankara erwartet. In beiden Städten haben die Behörden deshalb massive Sicherheitsvorkehrungen ergriffen.

In Istanbul wurde unterdessen ein Hausbesitzer in Polizeigewahrsam genommen, in dessen Garten im Vorort Tuzla sechs Säcke mit Ammoniumnitrat gefunden wurden. Die Polizei war einem Hinweis aus der Bevölkerung nachgegangen, wonach dort angeblich Chemikalien zum Bau von Bomben lagerten. Der Mann sagte im Verhör, er benutze den Inhalt der Säcke als Dünger. Große Mengen von Dünger wie Ammoniumnitrat hatten islamische Terroristen bei der Serie von Selbstmordanschlägen benutzt, bei denen im November in Istanbul mehr als 60 Menschen getötet worden waren. (APA/dpa)