International
Saudiarabischer Abu-Ghraib-Gefangener klagt über Misshandlung
Mit Hunden und Elektroschocks gequält
Kairo - US-amerikanische Wachleute sollen im irakischen
Skandal-Gefängnis von Abu Ghraib auch einen Gefangenen aus
Saudiarabien misshandelt haben, um ihn zur Preisgabe von
Informationen über einen großen Terroranschlag zu zwingen. Khalid al
Kaisum, der erst kürzlich aus dem Gefängnis im Westen Bagdads
freigelassen worden war, sagte der arabischen Zeitung "Al-Sharq
Al-Awsat", die Amerikaner hätten ihn am 29. August 2003 im Irak
festgenommen. Sie hätten ihm vorgeworfen, er sei an dem
Autobombenanschlag auf den Schiitenführer Ayatollah Mohammed Bakr al
Hakim in Najaf beteiligt gewesen, bei dem neben dem Geistlichen mehr
als 90 weitere Menschen getötet worden waren. In Abu Ghraib seien während des Verhörs Hunde auf ihn gehetzt
worden, sagte Kaisum der Zeitung. Außerdem hätten ihm die Amerikaner
mit Elektroschocks gedroht. Die US-Verwaltung hat zu dem Anschlag auf
Hakim genau wie zu allen großen Terroranschlägen im Irak seit dem
Sturz des Regimes von Saddam Hussein keine Ermittlungsergebnisse
veröffentlicht. Die Provinzverwaltung von Najaf hatte nach dem
Hakim-Attentat erklärt, vier Verdächtige seien festgenommen worden -
zwei ehemalige Anhänger des Baath-Regimes aus Basra und zwei
"arabische Wahabiten". Der Wahabismus (Wahhabismus), eine
puritanische Strömung im Islam, ist in Saudiarabien Staatsreligion. (APA/dpa)