Linz - Ein aufmerksamer pensionierter Gastwirt aus Niederthalheim (Bez. Vöcklabruck) hat ein Brüderpaar aus seinem Heimatort gerettet. Nach seinem Hinweis entdeckte die Gendarmerie, dass die beiden hilflos daheim lagen. Der Gastwirt erschien Dienstag früh am Gendarmerieposten Schwanenstadt. Er erzählte den Beamten, dass er sich Sorgen um seinen 70-jährigen ehemaligen Stammgast mache, weil er ihn schon mehrere Tage nicht mehr gesehen habe.

Schlaganfall

Die Gendarmen gingen dieser Anzeige sofort nach. Sie fanden den Vermissten daheim in seinem versperrten Anwesen. Er lag hilflos in seinem Bett. Er hatte vor mehreren Tagen einen Schlaganfall erlitten und konnte ohne fremde Hilfe nicht mehr aufstehen. Er wurde sofort ins Krankenhaus Vöcklabruck eingeliefert. Der 70-Jährige hatte sich bisher um seinen 62-jährigen Bruder gekümmert. Die Beamten fanden auch ihn in dem Anwesen und veranlassten auch seine Einweisung in das Spital.

Bruder hielt sich offenbar jahrzehntelang versteckt

Der 62-jährige Mann lebte offenbar jahrzehntelang vor der Öffentlichkeit versteckt. Der Bürgermeister der Gemeinde habe ihn nach eigener Aussage in 41 Jahren kein einziges Mal zu Gesicht bekommen, berichtete das ORF-Radio Oberösterreich. Im Zimmer des 62-Jährigen habe es "wie in einem Silo" gerochen, so die Gendarmerie. Der Mann dürfte dort seine Notdurft verrichtet haben. Auch das restliche Haus war verwahrlost, es wurde wegen Seuchengefahr geschlossen. Der isoliert lebende Mann wurde nach einer Selbstmorddrohung in die Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg eingeliefert. (APA/red)