Kambodscha plant Luxus-Hotelanlage nahe Pol Pots letzter Ruhestätte
Casino und Duty-Free-Shop sollen Touristen anlocken und Wirtschaft ankurbeln
Redaktion
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Phnom Penh - Pol Pot hätte ein solches Vorhaben zu
Lebzeiten mit Sicherheit nicht akzeptiert: Zur Ankurbelung des
Tourismus planen die kambodschanischen Behörden ausgerechnet in der
Nähe der letzten Ruhestätte des verstorbenen Anführers der
gefürchteten maoistischen Roten Khmer den Bau eines
Fünf-Sterne-Hotels und eines Kasinos, wie der Vize-Gouverneuer der
Provinz Oddar Meanchey, Mey Samorn, am Mittwoch sagte.
Die Baustelle im Nordwesten des Landes befindet sich nur einen
Steinwurf von der Stelle entfernt, wo Pol Pots Leichnam im Jahr 1998
von seinen ehemaligen Gefolgsleuten verbrannt wurde. Derzeit würden
bereits die Fundamente für den Vergnügungskomplex gebaut, in dem es
auch einen Duty-Free-Shop geben soll.
Friedensabkommen p>
Regierungsvertreter konnten das Bauvorhaben allerdings nicht
bestätigen. In die abgelegene Gegend, wo die Hotelanlage entstehen
soll, haben sich seit dem formellen Friedensabkommen von 1998 nur
wenige Touristen verirrt. Dass die Gegend zu einem neuen
Spielerparadies etwa für Menschen aus dem benachbarten Thailand
werden könnte, davon geht Samorn nicht aus. Dazu seien die Straßen
auf absehbare Zeit zu schlecht. "Allein hierher zu kommen, ist ein
Abenteuer. Aber wir hoffen, dass in Zukunft mehr Touristen zu uns
finden und Geld ausgeben."
Der Gewaltherrschaft der maoistischen Roten Khmer fielen zwischen
1975 und 1979 unter der Führung des 1998 verstorbenen Pol Pot bis zu
zwei Millionen Menschen zum Opfer. Mindestens acht früheren Anführern
soll vor einem internationalen Völkermord-Tribunal der Prozess
gemacht werden. (APA)
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