"Fehler liegt bei der EU"
Der stellvertretende Vorsitzende der türkischen moderat-islamischen Regierungsprtei AKP, Dengir Mir Mehmet Firat, sagte gegenüber "Aksam", immerhin habe Fischer in dem Interview zugegeben, dass der Fehler bei der EU liege, nicht bei der Türkei. Das sei ein Fortschritt, weil bisher immer das Argument zu hören gewesen sei, dass die Türkei die Kopenhagener Kriterien nicht erfülle.
Türkeibeitritt könnte EU-Gleichgewicht verändern
Der niederländische Außenminister und künftige EU-Ratsvorsitzende Bernard Bot hatte sich am Mittwoch gegen eine Festlegung zum Beitrittswunsch der Türkei zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen. "Es ist voreilig, solche Erklärungen zu machen, umso mehr als wir alle gesehen haben, dass die Türkei in relativ kurzer Zeit beträchtliche Fortschritte gemacht hat", sagte Bot in Brüssel mit Bezugnahme auf die Aussagen Fischers in "Aksam". Reuters zitierte Fischer aus der Zeitung "Aksam" mit den Worten, er unterstütze persönlich einen möglichen EU-Beitritt der Türkei, es sei aber "schwierig zu sagen", ob schon der richtige Zeitpunkt für den Start von Verhandlungen sei. "Wir reden von einem Land mit 70 Millionen Einwohnern. Die Türkei kann das Gleichgewicht in der EU ändern. Sie kann alles auf den Kopf stellen."
In Gespräch mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. von Konstantinopel hatten sowohl Bundespräsident Thomas Klestil als auch sein designierter Nachfolger Fischer am Wochenende ebenfalls die Frage eines EU-Beitritts der Türkei erörtert.
Deutschland für Beitritt