Der inzwischen verstorbene Siegfried Widera, früher Priester der Erzdiözese Milwaukee, war nach einer Verurteilung wegen Kindesmissbrauchs und Dutzender Beschuldigungen 1981 in die kalifornische Diözese Orange versetzt worden, ohne dass dort seine Vergangenheit bekannt gemacht wurde. 1985 wurde Widera von den dortigen Diözesanverantwortlichen entlassen.
Flucht und Selbstmord
Nachdem 2002 ein ehemaliges Opfer Klage gegen den Ex-Priester einreichte, floh Widera nach Mexiko, wo er 2003 Selbstmord beging. Die Erzdiözese Milwaukee weist eine Verantwortlichkeit zurück und spricht zudem dem kalifornischen Gericht die Zuständigkeit ab. Dieser Sicht schloss sich der Supreme Court jedoch nicht an.
Erstmals will eine US-Diözese im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal Konkurs anmelden. Angesichts von Millionenforderungen als Entschädigung für Sexualdelikte von Priestern sei der Schritt unausweichlich, heißt es in einem Rundschreiben von Tucsons Bischof Gerald Kicanas, wie die US-amerikanische katholische Nachrichtenagentur CNS berichtete. Kicanas habe bereits erste Schritte unternommen.
Konkursverfahren
Als gemeinnützige Organisation würde die Diözese in einem Konkursverfahren nicht gezwungen, Grundbesitz oder anderes Eigentum zu veräußern, um die Forderungen von Gläubigern zu befriedigen. Auch würden mögliche von Gerichten verhängte Entschädigungssummen für Missbrauchsopfer stark reduziert.