London - Die Regierungen von Großbritannien und Irland wollen im September einen neuen Versuch zur Wiederbelebung des Friedensprozesses in Nordirland unternehmen. Das kündigten der britische Premierminister Tony Blair und sein irischer Amtskollege Bertie Ahern am Freitag nach einem Treffen mit den nordirischen Parteien in London an.

Obwohl im vergangenen November Wahlen zum nordirischen Regionalparlament stattfanden, sind weder das Parlament selbst noch die Regierung in Belfast funktionsfähig. Die protestantischen Unionisten weigern sich, ohne einen völligen Gewaltverzicht der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) mit der ihr nahe stehenden katholischen Partei Sinn Fein in einer Regierung zusammenzuarbeiten. Nordirland wird deshalb weiterhin direkt von London aus regiert.

Blair sagte am Freitag, im September sollten "intensive Verhandlungen" mit allen beteiligten Parteien geführt werden. Er deutete dabei an, dass bei einem Misserfolg eine Auflösung des nordirischen Regionalparlaments Stormont nicht auszuschließen sei. "Man kann nicht auf Dauer ein Regionalparlament haben und ihren Mitgliedern Gehälter zahlen, ohne dass sie etwas dafür tun", sagte Blair. "Der Zeitpunkt der Entscheidung ist gekommen", fügte der Premier hinzu. (APA/dpa)