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Goran Ivanisevic trat im feschen Kroaten-Trikot von der Tennis-Bühne ab.

Foto: Reuters/Hodgson

London - Ein sentimentaler Abschied prägte am Freitag den fünften Tag des diesjährigen Wimbledon-Turniers: Goran Ivanisevic, der vor drei Jahren seinen einzigen Grand-Slam-Titel auf dem Heiligen Rasen geholt hatte, musste sich wie erwartet dem als Nummer sieben gesetzten Australier Lleyton Hewitt mit 2:6,3:6,4:6 geschlagen geben. Es war nicht nur sein Aus für dieses Turnier, es bedeutete auch das Ende einer außergewöhnlichen Karriere, denn Ivanisevic hatte schon vorher angekündigt, sich bei seinem Lieblingsturnier endgültig verabschieden zu wollen.

Zwei Jahre Verletzungs-Pause

Zwei Jahre lange hat der "Herr der Asse" wegen diverser Verletzungen und Operationen nicht bei den All England Championships spielen können, nachdem er sich 2001 seinen großen Traum vom Titel im Tennis-Mekka erfüllt hatte. Nach der Niederlage gegen Hewitt streifte er sich das Dress der kroatischen Fußball-Mannschaft über und verabschiedete sich von den 13.000 Zuschauern. "Ich wollte in Wimbledon aufhören, dafür habe ich gekämpft", sagte der 32-jährige Kroate, der eine der letzten schillernden Figuren der alten Riege war. Sein Gegner Hewitt war ihm übrigens 2002 als Wimbledon-Champion nachgefolgt.

Ivanisevic wird dem Tennis aber erhalten bleiben, denn er wird das Amt des kroatischen Daviscup-Kapitäns bekleiden und Nikki Pilic in dieser Funktion ablösen.

Herr Mayer schlägt den Paris-Sieger

Für die Überraschung im Herrenturnier sorgte der Deutsche Florian Mayer, der den Paris-Finalisten Guillermo Coria (ARG-3) 4:6,6:3,6:3,6:4 ausschaltete. "Es ist noch einiges drin", war der Wimbledon-Debütant Mayer zuversichtlich. Er trifft nun auf auf Wayne Ferreira. Mit Alexander Popp, der auf sein bereits drittes Wimbledon-Viertelfinale zusteuert, und Rainer Schüttler (6:7,7:6,6:7,6:2,6:2-Sieg über Greg Rusedski) gelang zwei weiteren Deutschen der Einzug in Runde drei. Das Aus in vier Sets kam hingegen für Tommy Haas gegen den St. Pölten-Finalisten Xavier Malisse.

Myskina schon raus

Ebenfalls verabschieden musste sich eine frisch gebackene Major-Siegerin: Die als Nummer zwei gereihte Anastasia Myskina, vor wenigen Wochen Triumphatorin bei den French Open, unterlag in der dritten Runde überraschend Amy Frazier (USA-31) mit 6:4,4:6,4:6. Myskina konnte zwar im dritten Satz bei 2:5 zwei Matchbälle abwehren, doch nach 1:45 Stunden war die erste russische Grand-Slam-Siegerin aus dem Bewerb. Glatt weiter gekommen sind u.a. Tim Henman mit einem Dreisatzerfolg über den Schweizer Ivo Heuberger ebenso wie die topgesetzte Serena Williams (USA) und Amelie Mauresmo (FRA-4). (APA)