Rom - Das italienische Innenministerium hat den Polizeichef von Salerno beauftragt, Verhandlungen mit den rund 1.000 Demonstranten aufzunehmen, die seit Freitag Abend die Bahnlinie der Ortschaft die Montecorvino Rovello südlich von Neapel belagern, um gegen die geplante Wiedereröffnung einer Mülldeponie zu protestieren.

Die Müllhalde, die 2001 geschlossen worden war, gefährde die Wasserquellen der Gegend, verpeste die Luft und sei schwer gesundheitsgefährdend, bemängeln die Einwohner von Montecorvino. "Wir suchen eine Lösung, doch die Lage ist nicht einfach. Die Deponie dient zur Müllentsorgung in der gesamten Region Kampanien, in der zwei Millionen Menschen leben", hieß es in Kreisen des Innenministeriums.

Verkehrschaos fortgesetzt

Auch am Sonntag erlebte Italien ein Chaos im Bahnverkehr. Nur zwei der 14 Langstreckenzüge, die von der Stadt Reggio Calabria in Richtung Norden geplant waren, konnten abfahren. Tausende von Passagieren, die wegen des Protests ihre Reise nicht fortsetzen konnten, wurden mit Bussen ans Ziel gebracht. Die Bahngesellschaft Trenitalia klagte über hohe Verluste wegen des Protests.

Jetzt gibt es Überlegungen, den Müll vorübergehend in der - hunderte Kilometer entfernten - Toskana und in Apulien entsorgen zu lassen. Vor zwei Jahren hatte in Österreich die Nachricht für Entrüstung gesorgt, dass Tonnen von Müll aus dem neapolitanischen Raum zur Entsorgung in die Steiermark geschickt wurden. (APA)