Hamburg - Seit ihrer Gründung im April 1949 lenkt die NATO (North Atlantic Treaty Organization, Nordatlantikpakt) die militärische Zusammenarbeit zwischen den USA und europäischen Staaten. Zentraler Gedanke der Verteidigungsgemeinschaft war, dass ein bewaffneter Angriff gegen ein Mitgliedsland als ein Angriff gegen alle angesehen wird und alle anderen zum Beistand verpflichtet. Dieser "Bündnisfall" wurde bisher ein Mal festgestellt, nach den Terroranschlägen auf die USA am 11. September 2001.

Ursprünglich von den USA, Kanada, den Benelux-Staaten, Großbritannien, Frankreich, Italien, Portugal, Norwegen, Dänemark und Island gegründet, war die Allianz während des Kalten Krieges der Gegenpart zum 1955 gegründeten, von der Sowjetunion beherrschten Warschauer Pakt. Die NATO, der später auch Griechenland, die Türkei, die Bundesrepublik und Spanien beitraten, koordinierte die Verteidigungspolitik des Westens. Zentral wurde hier die Strategie der nuklearen Abschreckung mit dem Doppelbeschluss zur Raketenstationierung und Abrüstung von 1979.

Nach dem Ende des Kalten Krieges integrierte die NATO mehrere Mitgliedstaaten des Warschauer Paktes und vereinbarte eine enge Zusammenarbeit mit Russland. Außerdem übernahm sie das Kommando über internationale Friedensmissionen auf dem Balkan und in Afghanistan.

Oberstes Entscheidungsgremium ist der Nordatlantikrat, in dem in der Regel die Botschafter der Mitgliedstaaten sitzen. Er kommt in der Regel ein Mal wöchentlich im NATO-Hauptquartier in Brüssel zusammen. In militärischen Fragen wird er vom Militärausschuss der NATO beraten, in dem die Generalstabschefs der Mitgliedstaaten oder deren Beauftragte sitzen.

Die NATO-Mitglieder treten dem Bündnis keine Hoheitsrechte ab. Auch hat die NATO bis auf einige Radarflugzeuge und eine kleine Flotte keine eigenen Truppen. Sie ist bei allen Einsätzen auf die freiwilligen Beiträge der Mitgliedstaaten angewiesen.

Das neutrale Österreich ist seit 1995 durch das Programm "Partnerschaft für den Frieden" (PfP) mit der NATO verbunden. (APA/dpa)