Wien - "Der seit 1998 gedeckelte Zuschuss der Stadt sollte nach sechs Jahren angemessen erhöht werden", sagt der Intendant der Wiener Festwochen, Luc Bondy, in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "profil", "Wenn die Stadt ihren Zuschuss nicht erhöht, kann es gefährlich werden, den Standard zu halten". Derzeit erhalten die Festwochen 9,8 Millionen Euro Jahressubvention von der Stadt Wien. Laut "profil" steht Bondy derzeit in Verhandlungen über eine Verlängerung seines bis 2007 laufenden Vertrages. Bondy ist seit 2001 Intendant, zuvor war er ab 1997 Schauspieldirektor der Festwochen.

Für Bondy ist die Auslastung "einer unter vielen anderen, weniger gnadenlosen Parametern meiner Aufgabe als Intendant". Die auf 80,9 Prozent gesunkene Auslastungsziffer begründet er so: "Es war freilich kein gefälliges Programm."

Schwerpunktsetzung

In Zukunft werde Musikdirektor Stephane Lissner "auf mehr Produktionen von internationalem Format setzen, die in Wien produziert oder zum ersten Mal gezeigt werden", sagte Bondy. Die Reihe forumfestwochen wird 2005 unter Stefanie Carp und Stefan Schmidtke den Schwerpunkt auf außereuropäische Theaterprojekte legen, ab 2006 heißt die Reihe für zwei Jahre "Forum junge Festwochen". Dafür wird man auf Vorschlag von Schauspieldirektorin Marie Zimmermann mit dem Wiener Kindertheaterhaus zusammenarbeiten. Bei der Reihe "zeit_zone" plant man "mit einer Kuratorin zeitgenössische Kunstprojekte und künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum".

Die Festwochen 2004 waren das letzte gemeinsame Programm von Bondy, Musikdirektor Hans Landesmann und Marie Zimmermann. Landesmann beendet seine Tätigkeit als Musikdirektor, ihm folgt Stephane Lissner nach. Zimmermann ist bis 2005 karenziert und wird von Stefanie Carp vertreten. (APA)