Nach palästinensischen Angaben feuerten Apache-Helikopter 13 Raketen auf Gaza-Stadt und drei auf die Ortschaft Chan Yunis. Es sei schwerer Sachschaden entstanden. In Gaza-Stadt seien Metallwerkstätten angegriffen worden, die laut Israel zur Waffenproduktion benutzt wurden. Mehrere Gebäude wurden zerstört, berichteten palästinensische Augenzeugen. Über mögliche Opfer wurde nichts bekannt.
Die israelische Armee habe als weitere Gegenmaßnahme die Abriegelung des Gazastreifens angekündigt. Israel habe den Gazastreifen erneut in drei von einander getrennte Zonen eingeteilt, berichtete ein Sprecher der palästinensischen Sicherheitskräfte.
Hamas und Fatah bekennen sich zu Anschlag
Zu dem Anschlag in der Nähe der jüdischen Siedlung Gush Katif bekannten sich in einem Anruf bei der Nachrichtenagentur AP die Hamas und die Al-Aksa-Märtyrerbrigaden. Für den Anschlag wurde nach Al-Aksa-Angaben ein 350 Meter langer Tunnel zu dem Stützpunkt gegraben, in dem dann ein 1.500 Kilogramm schwerer Sprengsatz gezündet wurde.
"Dies ist eine Botschaft an (den israelischen Ministerpräsidenten Ariel) Sharon, dass unsere Kämpfer den Heiligen Krieg fortsetzen werden, bis wir sie (die Israelis) von unserem Land vertrieben haben", sagte ein Al-Aksa-Sprecher der Nachrichtenagentur AP.
Es handele sich um eine Vergeltungsaktion für die Liquidierung von Hamas-Führer Scheich Ahmed Yassin und seinem Nachfolger Abdel Aziz Rantissi sowie anderen militanten Kämpfern. In der Stadt Gaza strömten rund 2.000 Menschen auf die Straßen, um den Anschlag zu feiern.
Israelische Rettungsmanschaften beschossen
Während der Rettungsarbeiten in dem Militärposten wurden die Krankenwagen beschossen, wie Sanitäter berichteten. Die israelischen Soldaten erwiderten das Feuer. Nach Angaben palästinensischer Sanitäter wurden dabei in einem nahe gelegenen Dorf ein Polizist und ein 15-jähriger Junge getötet.
In arabischen Fernsehberichten war von fünf Toten in dem israelischen Stützpunkt die Rede. Dies wurde von Sicherheitskräften vor Ort zurückgewiesen. Offiziell geben die Streitkräfte Todesfälle allerdings auch erst bekannt, wenn die Hinterbliebenen benachrichtigt sind.
Die israelischen Streitkräfte hatten am Samstag in Nablus den Führer der dortigen Al-Aksa-Brigaden getötet. Najef Abu Scarch galt als meistgesuchter palästinensischer Extremist im Westjordanland. Sharon sprach von einem "beeindruckenden Erfolg" im Kampf gegen den Terrorismus.