Microarrays zählen zu den wichtigsten Werkzeugen der Biomedizin. Die briefmarkengroßen Plättchen machen es möglich, nach mutierten Genen im Erbgut eines Menschen zu fahnden, oder festzustellen, welche Gene aus dem Erbgut gerade aktiviert sind. Die Oberfläche des Chips ist mit einem mikroskopisch feinen Raster von bis zu 64.000 winziger Mulden überzogen. In jedem einzelnen dieser Spots klebt jeweils ein genau definiertes DNA-Schnipsel. So können etwa Teile von gefährlichen Krebsgenen aufgebracht werden. Splitten Jetzt wird Erbgut aus dem zu untersuchenden Gewebe nach dem gleichen Schnittmuster zerlegt, die Bruchstücke anschließend über den Chip gespült. Findet sich in der Probe ein Stück eines Genes, das auch auf dem Chip fixiert ist, verbinden sich die beiden Teile zu einem Ganzen. Mit einem Microlaser kann ausgelesen werden, in welchen Mulden es zu Vereinigungen gekommen ist. Wenn es in der Mulde des Krebsgens zu einer Verbindung gekommen ist, weiß man, dass auch in der Probe Krebsgene enthalten waren. Auf dem Computerbildschirm erscheinen die Testresultate als helle Punkte vor dunklem Hintergrund. Abbildung Die Chips werden mit einer Auflösung von bis zu fünf Mikrometern digital fotografiert. Dabei kommen Datenfiles von bis zu 100 Megabytes zustande. Das entspricht der Speicherkapazität eines PC. (strau / DER STANDARD Printausgabe, 28.6.2004)