Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Reuters/Bianchi
San Diego - Das Schnupfen von gentechnisch veränderten Viren kann - jedenfalls bei Ratten - die Wirkung von Kokain blockieren. Die Methode wurde von Wissenschaftern um Kim Janda vom Scripps Research Institute im US-Bundesstaat Kalifornien als Schritt in Richtung verbesserter Drogentherapie bei Menschen entwickelt.

Existierende Therapien gegen Drogenabhängigkeit arbeiten nach dem System, dass etwa das Kokain vor dem Erreichen des Gehirns durch Antikörper blockiert wird. Allerdings ist die Gefahr groß, dass dabei immer noch kleine Mengen des Sucht auslösenden Stoffs durch die Maschen schlüpfen und voll aktiv das Zentralnervensystem erreichen. "Diese Ansätze sind nicht völlig idiotensicher", so Janda.

Die neue Methode

Durch die Methode mit den Viren könnten dagegen die das Kokain bindenden Proteine direkt in das Gehirn geschleust werden. Die speziellen Viren wurden gentechnisch verändert, sie erhielten die nötigen Gene ins Erbgut eingepflanzt. Dann mussten die Ratten die Erreger nur noch über die Nase aufschnupfen.

Tiere, welche den modifizierten Erreger intus hatten, zeigten bei anschließenden Kokain-Gaben deutlich weniger durch die Droge verursache Verhaltensmerkmale - Unruhe, Auftreten von sich ständig wiederholenden Bewegungen (Stereotypien) - als eine Kontrollgruppe. Nebenwirkungen hatte die Behandlung keine, betonen die Forscher.

Noch keine dauerhafte Wirkung

Ein Problem der Methode ist vorläufig, dass sie nicht lange wirkt, ein paar Tage, vielleicht eine Woche, räumte Janda ein. Er glaubt dennoch, dass der Ansatz in Kombination mit anderen Methoden zur Drogentherapie eingesetzt werden kann. (APA)