Die Hälfte der 3.000 vor zwei Wochen Befragten gab an, wichtiger als eine freie Demokratie für ihr Land sei in den kommenden zwölf Monaten ein starker irakischer Führer. Erst auf mittlere Sicht, in fünf Jahren, sei die Demokratie von größter Wichtigkeit, sagte eine knappe Mehrheit. "Die Iraker wissen, dass sie eine Demokratie haben wollen", interpretierte Christoph Sahm vom britischen Oxford Research International Institut die Ergebnisse. "Sie wissen nur nicht, wie sie das Ziel erreichen sollen."
Irak
Mehrheit der Iraker erwartet Stabilisierung
Umfrage Für viele ist ein starker Führer wichtiger als Demokratie
London - Die irakische Bevölkerung blickt mit
vorsichtigem Optimismus in die Zukunft. Nach einer am Tag der
Machtübergabe veröffentlichten Umfrage gehen 62 Prozent der Iraker
davon aus, dass sich die Sicherheitslage unter der Übergangsregierung
stabilisieren werde. Und obwohl viele Einheimische die
Koalitionstruppen im eigenen Land ablehnen, glauben fast zwei
Drittel, dass ein Erfolg der neuen Regierung von der Unterstützung
aus Washington abhängt.
Oberste Priorität hat für 84 Prozent der Bevölkerung die
Stabilisierung des Landes und ein Ende der täglichen Anschläge und
Entführungen. Die Frage, ob sich ihre persönliche Situation seit dem
Sturz Saddam Husseins vor 14 Monaten verbessert habe, bejahten 44
Prozent. Für 32 Prozent ist sie unverändert, für 25 Prozent hat sie
sich verschlechtert. (APA/AP)