Die NATO hatte bei dem Gipfel des Bündnisses in Istanbul zugesagt, die ISAF zu der für September geplanten Wahl von 6500 auf bis zu 10.000 Soldaten aufzustocken.
In Afghanistan selbst solle eine neue schnelle Eingreiftruppe von 1000 Soldaten stationiert werden, teilte die ISAF mit. Außerdem werde jedes der geplanten fünf Wiederaufbauteams mit 100 zusätzlichen Soldaten verstärkt. "Diese Zahl genügt natürlich nicht", sagte der Sprecher des afghanischen Verteidigungsministeriums, General Zahir Azimi, der dpa. Er forderte, die von der NATO zugesagten 10.000 Soldaten müssten allesamt in Afghanistan stationiert werden.
Verhaltene Reaktionen
Bereits am Dienstag war der NATO-Beschluss zur Aufstockung des ISAF-Truppenkontingents in Afghanistan in Kabul auf verhaltene Reaktionen gestoßen. Die beschlossene Verstärkung sei zwar "positiv", aber sie werde für die Wahlen womöglich nicht ausreichen, sagte der Chef der nicht-staatlichen afghanischen Menschenrechtskommission, Ahmed Nader Naderi, am Dienstag in Kabul.
"Wenn die Sicherheitslage sich weiter verschlechtert, werden die Menschen nicht verstehen, wie die Entsendung von ISAF-Truppen in den Norden dem Land helfen kann", sagte Naderi mit Blick auf die vor allem im Süden und Osten Afghanistans herrschende unsichere Lage. Der Norden unterstehe noch immer der Herrschaft von Kriegsherren und ihren Milizen. Im Süden müssten Taliban-Kämpfer und ihre Unterstützer vom Terrornetzwerk El Kaida kontrolliert werden.
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