Anrufe vom Festnetz zum
Handy sollen in Deutschland billiger werden. Marktführer Deutsche
Telekom hat sich nach langen Verhandlungen mit den vier
Mobilfunknetzbetreibern auf neue Gebühren für die
Gesprächsweiterleitung geeinigt, berichteten deutsche Medien am
Mittwoch übereinstimmend. Die Entgelte sollen bis Ende 2005 in zwei
Stufen um jeweils rund 15 Prozent oder insgesamt etwa vier Cent
sinken. Laut der deutschen Zeitung "Handelsblatt" sollen die Gebühren
am Ende - je nach Mobilfunknetz - zwischen 11 und 13 Cent pro Minute
liegen.
Terminierungsentgelte
Der Streit um die so genannten Terminierungsentgelte schwelt in
Deutschland seit mehr als zwei Jahren. Die Festnetzanbieter
kritisierten, dass diese Gebühren der deutschen Mobilfunker im
europäischen Vergleich zu hoch ausfallen und die Firmen dabei eine
Monopolsituation zum Schaden von Wettbewerb und Verbrauchern
ausnutzen. Den Mobilfunkbetreibern entstehen laut dem deutschen Blatt
"FAZ" durch die Absenkung der Entgelte Verluste beim Jahresumsatz
zwischen 15 und 25 Prozent. Laut "Handelsblatt" machen die
Terminierungsentgelte bis zu 40 Prozent des Umsatzes der Unternehmen
aus. Auch nach der für Dezember geplanten ersten Preissenkung bleiben
den Berichten zufolge allerdings unterschiedliche Preise bei den
Netzbetreibern bestehen.
Ein System - wie es auch in Österreich gilt und von der
Telekom Austria
sowie den Mobilfunkbetreibern mit Ausnahme von tele.ring
heftig kritisiert wird. tele.ring gilt als Nutznießer der höheren
Terminierungsentgelte, der viertgrößte österreichische
Mobilfunkbetreiber bestreitet dies jedoch.(APA/AP/AFP)