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"Cassini"-Aufnahme des Saturn: Die dunklen Stellen sind Regionen, in denen hochgelegene Wolkenschichten fehlen und einen Blick auf tiefere Schichten der Saturn-Atmosphäre zulassen

Foto: Reuters/HO
Pasadena - Mit großer Spannung verfolgen Wissenschafter und Hobby-Astronomen die Annäherung der Raumsonde "Cassini", ein Gemeinschaftsprojekt von NASA, ESA und der italienischen Raumfahrtagentur ASI, an den Ringplaneten. Nach einer siebenjährigen Reise über 3,5 Milliarden Kilometer sollte die europäisch-amerikanische Sonde in der Nacht zum Donnerstag durch eine Lücke in den Saturnringen schlüpfen und anschließend in eine Umlaufbahn um den Planeten einschwenken.

Unter dem Eindruck des planmäßigen Anflugs sagte "Cassini"-Projektleiter Robert Mitchell im kalifornischen NASA-Zentrum Pasadena: "Jetzt können wir nur noch auf den Nägeln kauen." Alle möglichen Risiken beim Eintritt der Sonde in die Saturn-Atmosphäre seien berücksichtigt worden.

Im Orbit und gen Boden

Eimal im Bann der Anziehungskraft von Saturn sollen die Messgeräte von "Cassini" vier Jahre lang den Planeten, seine Ringe sowie einige der 31 bekannten Monde erkunden.

Im Mittelpunkt des Interesses steht die Landekapsel "Huygens": Dieses Gefährt der Europäischen Raumfahrtbehörde (ESA) soll sich im Dezember von "Cassini" lösen und im Januar 2005 auf Titan landen, dem größten Mond des Saturns. Sie wird dies mit musikalischer Untermalung tun: Der Music2Titan-Titel wird im Dezember veröffentlicht werden, ein 15-sekündiger Teaser im mp3-Format steht jetzt schon bereit (siehe linke Spalte).

Bildmaterial

Die NASA veröffentlichte am Dienstag einen Film, der aus Einzelaufnahmen von Titan erstellt wurde. "Das ist wahrscheinlich das exotischste Objekt im Sonnensystem", sagte "Huygens"-Missionsleiter Jean-Pierre Lebreton.

Während der Annäherung an den Planeten funkte "Cassini" nicht nur Atem beraubende Fotos zur Erde, sondern ermöglichte mit Messungen der Radiostrahlung auch neue Berechnungen zur Dauer eines Saturntages. Demnach dauere es zehn Stunden, 45 Minuten und 45 Sekunden, bis sich der Saturn einmal vollständig unter der Sonne gedreht hat.

Transmission Der ESA-Fernsehdienst überträgt live alle internationalen Pressekonferenzen, das Einbringen der Sonde in die Umlaufbahn in der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli sowie die Veröffentlichung der ersten Bilder und Ergebnisse im Jet Propulsion Laboratory. Das vom ESA-Fernsehdienst live übertragene Einbringen in die Umlaufbahn wird auch über den Satelliten Astra 2C mit den nachstehenden Empfangsdaten ausgestrahlt: Astra 2C, 19° Ost Transponder 57, Polarisierung: horizontal, MPEG-2, MCPC Empfangsfrequenz: 10832 MHz, Symbolrate: 22000 MS/s, FEC: 5/6. (APA/red)