Der US-Softwarekonzern Microsoft hat die von der EU-Kommission verhängte Rekordstrafe in Höhe von 497 Millionen Euro trotz einer vor dem Europäischen Gerichtshof anhängigen Klage bezahlt. Das Geld sei überwiesen worden, bestätigte eine Sprecherin von EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti am Donnerstag in Brüssel.

Klage gegen Strafe und Auflagen

Anfang Juni hatte Microsoft bei dem Luxemburger Gerichtshof Klage gegen die Ende März verhängte Geldstrafe und weit reichende Auflagen eingelegt. Mit der fristgerechten Überweisung vermeidet der Konzern nun mögliche Zinsforderungen. Bis die Luxemburger Richter über den Streit entscheiden, kann es zwei Jahre dauern.

Jahrelange Ermittlungen

Von den europäischen Kartellwächtern war Microsoft wegen Marktmissbrauchs nach jahrelangen Ermittlungen zu der Rekordstrafe verdonnert worden. Sie warfen dem Konzern vor, mit seiner Marktmacht beim Betriebssystem Windows auch bei anderen Produkten eine dominante Marktstellung anzustreben.

Bis zum Beschluss des Europäischen Gerichts Erster Instanz setzte die EU-Kommission die gleichfalls verhängten Auflagen für das Unternehmen am Wochenende aus. Ansonsten hätte Microsoft seit Montag seine in Europa vertriebene Windows-Version ohne den Media Player anbieten müssen.(APA/AFP)