Seit Wochen schieben wir den geplanten Grillschwerpunkt. – Das war jetzt strengster Journalistenjargon und sollte bedeuten: Die Redaktion beabsichtigt, das gesellschaftssubkulinarische Freiluftthema "Grillen" einer ausführlichen Erörterung zu unterziehen. Allein: Das Wetter wehrt sich seit Ende Mai erbittert dagegen.

Immer wenn bei uns "Thema Grillen" geplant ist, zieht eine Kaltfront auf, und ist es einmal eine Warmfront, so hat sie Tonnen Wasser im Gepäck. Zuletzt bemühte sich sogar das ORF-Wetterteam mit wohlwollenden Prognosen, unsere Grillberichte endlich ins Trockene zu bringen. Aber am Sonntag flog der Schwindel auf – und es regnete. Zum Glück war der Grillschwerpunkt schon vorher verschoben worden.

Bisher erschien es uns nämlich respektlos gegenüber den Grillern in unserer Leserschaft, von Phänomenen des Grillens zu berichten, während den Leuten im Garten die Kohle davon schwimmt und die Bratwurst gefriert. Andererseits wird hier im Hause bereits der Verdacht geäußert, dass der Sommer erst einkehren wird, wenn wir die Grillberichterstattung endlich durchgezogen haben.

Fürs Wochenende ist sie wieder vorgesehen. – Schon sinkt die Schneefallgrenze. (DER STANDARD Printausgabe 2.7.2004)