Wien - Im heimischen Gewerbe und Handwerk geht es im dritten Quartal 2004 weiter aufwärts, davon sind Wirtschaftskammer und KMU Forschung Austria überzeugt.

Im Zeitraum von Juli bis September werden in der Branche 20.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, so die Prognose, damit erhöht sich der Beschäftigungsstand im Vergleich zum zweiten Quartal um vier Prozent auf 580.000 Stellen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist dies ein Anstieg von 0,7 Prozent. Besonders im Baugewerbe soll es besser werden, so Walter Bornett von der KMU Forschung. Insgesamt wollen laut Umfrage 17 Prozent der 60.000 Betriebe im nächsten Quartal mehr Personal einstellen.

"Stimmungsbarometer zeigt wesentliche Verbesserung"

"Das Stimmungsbarometer zeigt eine wesentliche Verbesserung", so Georg Toifl, Obmann der WKÖ-Bundessparte Gewerbe und Handwerk. Der Anteil an Unternehmen, die bis September eine gute Geschäftslage erwarten, übertrifft sowohl in der investitionsgüternahen Branche (Spengler, Tischler, Maler) sowie in der konsumnahen Branche (Friseure, Fleischer, Bäcker) die Pessimisten.

Im zweiten Quartal sei in den investitionsgüternahen Branchen der Auftragsbestand im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben, wobei die private Nachfrage, um 2,9 Prozent stieg, aber die öffentlichen Aufträge, die 15 Prozent des Volumens ausmachen, um 14 Prozent absackten, so die Kammer. Schuld daran sei, dass Ausschreibungen der öffentlichen Hand oft nur auf Großbetriebe ausgerichtet seien, so Toifl. Maler, Tischler und Spengler verzeichneten ein Plus, bei Dachdeckern, Schlossern und Elektrotechnikern hab es ein Minus.

In den konsumnahen Branchen verbuchten weiterhin mehr Unternehmen Umsatzrückgänge als Zuwächse, aber der Anteil an Firmen die weniger verdienten ist im Vergleich zum Vorjahresquartal um drei Prozent auf 27 Prozent gesunken. Über eine Verschlechterung des Geschäfts klagen besonders die Fleischer, denen die Konkurrenz der Supermärkte die Kunden abgräbt. (naha, Der Standard, Printausgabe, 02.07.2004)