An drei der insgesamt sechs Experimente der Titansonde Huygens sind heimische Wissenschafter und Unternehmen beteiligt. Der "Aerosol Collector and Pyrolyser" (ACP) etwa sammelt während des Flugs durch die Atmosphäre rund 20 Minuten lang Tröpfchen und Staubteilchen in einem Filter, der anschließend in einem Mini-Ofen in drei Stufen erhitzt wird. Die dabei entstehenden Gasprodukte werden zur chemischen Analyse an das "Gas Chromatograph and Mass Spectrometer" (GCMS) weitergeleitet.
Die Steuer- und Messelektronik des ACP wurde von der Austrian Aerospace in Kooperation mit Joanneum Research unter Federführung des Grazer Instituts für Weltraumforschung der Akademie der Wissenschaften entwickelt. Das Institut ist auch an der Auswertung der von GCMS gesammelten Daten beteiligt.
Chemische Analyse der Titan-Atmosphäre
Wichtigste Aufgabe dieses Instruments ist die chemische Analyse der Titan-Atmosphäre, wobei es möglich sein soll, neben den Hauptbestandteilen Stickstoff und Methan auch Spurenbestandteile wie Argon und komplexe organische Moleküle zu detektieren.
Schließlich ist das Institut noch an einem Teilprojekt des "Huygens Atmospheric Structure Instrument" (Hasi) beteiligt, mit dem erstmals direkte Messungen elektrischer Größen in der Atmosphäre des Saturnmondes möglich sein sollen. Damit sollen unter anderem elektrostatische (Ent-)Ladungen nachgewiesen werden - interessant für die Entwicklung organischer Moleküle.
Austrian Aerospace hat für Huygens zudem die elektrische und mechanische Bodentestausrüstung sowie die Thermalisolation für die Sonde geliefert. Außerdem hat das Unternehmen jenen Mechanismus entwickelt und gebaut, der einen Ausgleich der Drehbewegung der Sonde ermöglicht, wenn diese am Fallschirm der Titanoberfläche entgegenschwebt. Das Auftragsvolumen betrug insgesamt zehn Millionen Euro.