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Bewohner von Yingincali vor den Trümmern ihrer Lehmhäuser

Foto: REUTERS/Hurriyet

Auch die Steinhäuser im Dorf Yingincali überstanden das Erdbeben nicht

Ankara - Bei einem Erdbeben im Osten der Türkei sind in der Nacht zum Freitag 18 Menschen ums Leben gekommen und 21 weitere verletzt worden.

Die Erdstöße erschütterten gegen 01.30 Uhr Ortszeit die Grenzregion zu Iran, wie die halbamtliche Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi meldete. Das Epizentrum lag demnach bei Dogubeyazit in der Provinz Agri im äußersten Osten des Landes. Nach Angaben der Straßburger Erdbebenwarte erreichte das Beben eine Stärke von 5,1 auf der Richterskala. Die Toten stammen laut Provinzgouverneur Hüseyin Yavuzdemir alle aus einem Dorf in der von Landwirtschaft geprägten Region.

Fünf Nachbeben

Das 700-Seelen-Dorf Yingincali sei besonders stark in Mitleidenschaft gezogen, berichtete die Agentur. Alle 67 aus Lehm gebauten Häuser seien beschädigt. Die Todesopfer stammten alle aus dem rund 50 Kilometer von der iranischen Grenze entfernten Ort, sagte Yavuzdemir dem Fernsehsender NTV. Da die Mehrheit der Dorfbewohner mit ihren Herden auf den Weiden im Umland sei, sei die Zahl der Opfer relativ gering. Die Suche nach Opfern sei inzwischen beendet, sagte Yavuzdemir. Laut Anadolu Ajansi wurden zwei weitere Dörfer leicht beschädigt. Dem Beben folgten fünf kleinere Nachbeben.

Bauweise

Rettungsmannschaften der Armee und Helfer des Roten Halbmonds waren auf dem Weg in die Unglücksregion. In der Türkei kommt es häufiger zu schweren Beben. Eine Expertin der Straßburger Erdbebenwarte bezeichnete das Beben vom Freitag als "relativ schwach" und nichts Ungewöhnliches für die Region. Alarm für die Türkei werde in der Erdbebenwarte erst bei einer Bebenstärke von 5,5 auf der Richterskala ausgelöst. Dass es so viele Opfer gegeben habe, müsse an der einfachen Bauweise der Häuser dort gelegen haben, sagte die Expertin.(APA)