Wien - Die Wiener Börse hat am Freitag ihre jüngste Rekordjagd bei gutem Volumen fortgesetzt und erstmals über der Marke von zweitausend Punkten geschlossen. Die tatsächliche ATX-Performance lag um rund 21 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 1.994 Punkten. Der Wiener Leitindex stieg 22,75 Punkte oder 1,14 Prozent auf das neue Allzeithoch von 2.015,31 Einheiten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17:30 Uhr MESZ: Dow Jones/New York -0,34 Prozent, DAX/Frankfurt -0,90 Prozent, FTSE/London -0,49 Prozent und CAC-40/Paris -0,84 Prozent.

Rekordlaune

Bereits im Tagesverlauf hatte sich der Wiener Aktienmarkt in Rekordlaune gezeigt. Am Vormittag hatte der ATX erstmals seit seiner Einführung 1991 den Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 2.000 Punkten geschafft. "Am Nachmittag sorgte die gute Nachfrage nach Telekom Austria für einen neuerlichen Schub", berichtete ein Händler.

Das schwache internationale Umfeld nach überraschend schlechten US-Arbeitsmarktdaten drückte im späteren Verlauf zwar etwas auf die Stimmung. Gegen Sitzungsende konnte der Marke aber zu einer kleinen Schlussrally durchstarten und ging auf seinem Tageshoch und damit einem neuen Rekordhoch aus der Sitzung.

Meist gesuchte Aktie war zu Wochenschluss Telekom Austria. Die Aktie schloss mit einem Kursplus von 2,24 Prozent auf 12,80 Euro und war damit Tagesgewinner im prime market. Mit einem Handelsvolumen von rund 35 Mio. Euro waren Telekom Austria auch klare Umsatzspitzenreiter.

Kursziel für TA-Aktie

Finanzminister Karl-Heinz Grasser hatte am Freitag vor Journalisten ein Kursziel von 15 bis 16 Euro für die Aktien der Telekom Austria als realistisch bezeichnet. Mit dieser Einschätzung stütze er sich allerdings auf die Analysen internationaler Investmenthäuser und wolle nichts über einen konkreten Kaufpreis sagen, präzisierte Grasser später in einer Mitteilung.

Gut gesucht waren auch die beiden Indexschwergewichte Erste Bank und OMV. Erste Bank legten um 1,89 Prozent auf 134,00 Euro zu (58.090 Stück). OMV stiegen um 2,06 Prozent auf 163,30 Euro (43.051 Stück). Wienerberger konnten sich um 1,40 Prozent auf 28,90 Euro (181.191 Stück) steigern.

VA Tech etwas unter Druck

Sehr volatil zeigten sich RHI, die nach einem Tagestief bei 17,30 Euro, um 0,61 Prozent leichter mit 17,90 Euro (50.048 Stück) in Wochenende gingen. "VA Technologie standen bereits am Donnerstag etwas unter Druck", kommentierte ein Marktteilnehmer die Abschläge von 0,91 Prozent auf 45,68 Euro (32.687 Stück). Der Anlagenbauer hat den restlichen 40-Prozent-Anteil am Schneider-Joint-Venture übernommen, wurde bekannt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Schwach zeigten sich auch BETandWIN mit einem Minus von 1,65 Prozent auf 21,49 Euro (30.654 Stück).

Die zehn größten Kursgewinner von Freitag:

1. CLC +17,65 Prozent
2. LINZ TEXTIL +3,57 Prozent
3. WEBFREETV.COM +2,94 Prozent
4. TELEKOM AUSTRIA +2,24 Prozent
5. OMV +2,06 Prozent
6. ERSTE BANK +1,89 Prozent
7. JOWOOD +1,68 Prozent
8. AUA +1,46 Prozent
9. WIENERBERGER +1,40 Prozent
10. BWT +1,27 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer von Freitag:

1. INKU -16,50 Prozent 2. BLUEBULL -13,04 Prozent 3. INVESTKREDIT -2,40 Prozent 4. BTV VORZUG -2,00 Prozent 5. MIBA VORZUG KAT. B -1,74 Prozent 6. EYBL INT. -1,68 Prozent 7. BETANDWIN.COM -1,65 Prozent 8. DEUTSCHE BANK -1,52 Prozent 9. HYPOVEREINSBANK -1,42 Prozent 10. IBM -0,94 Prozent (APA)