Venezuela: Kampagne für Präsidenten-Referendum hat begonnen
Chavez wirft Gegnern Komplott mit den USA vor - "Sie werden unser Öl nicht bekommen!" - Abstimmung in sechs Wochen
Redaktion
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Caracas - Regierungslager und Opposition in Venezuela
haben am Wochenende ihre Kampagne für das Referendum über die
Amtsführung von Präsident Hugo Chavez begonnen. Sechs Wochen vor der
Volksabstimmung beschuldigte der Präsident seine politischen Gegner,
sich durch die Initiative für seine Abberufung auf ein Komplott mit
den USA eingelassen zu haben. "Unsere Hauptgegner sind die
imperialistischen Kräfte", sagte Chavez vor mehreren Tausend
Anhängern in Puerto Ordaz, 550 Kilometer südöstlich von Caracas, und
fügte hinzu: "Sie werden unser Öl nicht bekommen!".
"Stimmen gegen Chavez vervielfachen"
In der Hauptstadt Caracas warf Oppositionsführer Enrique Mendoza
der Regierung vor, nichts gegen Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit
zu unternehmen und eine Spaltung der Bevölkerung zu betreiben. "Ab
heute werden wir Tag und Nacht die Stimmen gegen Chavez
vervielfachen", sagte Mendoza. Bei der von ihr mit der Sammlung von
Unterschriften erzwungenen Volksabstimmung am 15. August benötigt die
Opposition mehr als die 3,7 Millionen Stimmen, die Chavez bei seiner
Wiederwahl im Jahr 2000 erhalten hatte. Das Votum für eine vorzeitige
Beendigung der Amtszeit würde innerhalb eines Monats
Präsidentenwahlen nach sich ziehen.
Im vergangenen März waren die von der Opposition präsentierten
Unterschriftenlisten für ein Amtsenthebungs-Referendum von der
zentralen Wahlkommission (CNE) wegen zahlreicher Unregelmäßigkeiten
abgelehnt worden. Chavez bot US-Präsident George W. Bush eine Wette
darüber an, wer länger im Amt bleiben werde: "Er oder ich". (APA/AP/AFP)
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