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Trotz Umsatzrückgang bleibt der Stuttgarter Autobauer die Nr. 1 in Deutschland.

Foto: Reuters/REBECCA COOK
Berlin/Düsseldorf - Der Autokonzern DaimlerChrysler hat im vergangenen Jahr seine Stellung als umsatzstärkstes Unternehmen in Deutschland verteidigt. Nach einem am Montag von der Tageszeitung die "Welt" veröffentlichten Unternehmensranking "Deutschlands Große 500" lag der Konzern mit einem Umsatz von rund 136 Mrd. Euro eindeutig an der Spitze.

Es folgten Volkswagen mit 87 Mrd. Euro und Siemens mit 74 Mrd. Euro. Den höchsten Gewinn erzielte danach allerdings der Energiekonzern E.ON mit 4,647 Mrd. Euro, gefolgt von Vodafone D2 mit 3,6 Mrd. Euro.

Umsatzrückgang

Aus dem Führungstrio konnte dem Blatt zufolge nur VW ein leichtes Umsatzplus von 0,2 Prozent einfahren. DaimlerChrysler (minus 7,4 Prozent) und Siemens (minus 11,6 Prozent) verzeichneten Rückgänge.

Aufsteiger in der Spitzengruppe war E.ON mit einem Sprung von Platz elf auf sechs. Erstmalig wurden dort Ruhrgas und Degussa in den Konzernabschluss 2003 einbezogen, so dass der Umsatz um 26,6 Prozent auf 46 Mrd. Euro zulegte, wie es hieß.

Kaum Wachstum

Insgesamt seien die 500 größten Unternehmen in Deutschland im vergangenen Jahr im Schnitt beim Umsatz kaum gewachsen. Mit 0,5 Prozent habe das Plus der Großunternehmen sogar unter dem Vorjahreswert von 0,9 Prozent gelegen. Im Gegensatz zu 2002 seien gerade die Top Ten maßgeblich für die Wachstumsschwäche verantwortlich gewesen: Ihre Umsätze sanken um 0,9 Prozent.

Unter den Branchen konnten dem Bericht zufolge vor allem die Energieversorger kräftig zulegen. Nach Angaben des Verbands der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) sei der Umsatz aus dem gesamten Stromabsatz um 9,8 Prozent gestiegen. Begründet werde das Wachstum mit der steigenden Strompreisen.

Mitarbeiterzahl gesunken

Die Mitarbeiterzahl der Großen 500 sank im vergangenen Jahr um 0,1 Prozent oder rund 10.000 Beschäftigte. Größter Arbeitgeber ist dem Bericht zufolge unangefochten Siemens mit weltweit 417.000 Mitarbeitern. Allerdings habe der Münchner Konzern im vergangenen Jahr 9.000 Stellen abgebaut. Die zweitplatzierte Deutsche Post erhöhte ihre Beschäftigtenzahl durch Übernahmen um fast 12.000.

Unterdessen berichtete das "Handelsblatt", die Gewinne von Unternehmen in den USA und Europa seien im zweiten Quartal 2004 weiter gestiegen. Befürchtungen, dass sich das kräftige Wachstum des vergangenen Jahres abflachen werde, bestätigten sich nicht.

Nach Schätzungen des Datendienstes Thomson Financial, haben die im US-Aktienindex S&P 500 vertretenen Unternehmen gut 26 Prozent mehr verdient als im Vorjahreszeitraum. Im ersten Quartal betrug der Zuwachs 27,5 Prozent.

Positive Aussichten

Wie in den USA korrigieren dem Bericht zufolge auch in Europa Unternehmen und Analysten ihre Gewinnschätzungen nach oben. Der Finanzdaten-Spezialist Ibes rechne für die 30 Unternehmen im Deutschen Aktienindex mit einem Gewinnplus von 54 Prozent im laufenden Jahr und noch einmal 21 Prozent für 2005.

Für die Großkonzerne im Euro Stoxx 50 liegen die Erwartungen nach Berechnungen des französischen Datenanbieters JCF mit einem Plus von 20 Prozent in diesem Jahr ähnlich hoch wie in den USA. (APA)