Foto: SCO

Freunde von Darl McBride, seines Zeichens Chef der SCO Group, haben seit einiger Zeit ein scherzhaftes Kompliment für ihren Freund parat: Er könne stolz auf sich sein, denn er hat – im Gegensatz zu Microsoft-Gründer Bill Gates, der einige Jahrzehnte dafür brauchte – nur zwei Jahre benötigt um zum meistgehassten Mann in der IT-Branche zu werden.

Würmer, Morddrohungen und Schlägereien

Das Magazin Wired widmet Darl McBride und seiner SCO einen ausführlichen Artikel, indem es auch um die Auswirkungen der Linux-Klagen auf das persönliche Leben von Darl McBride geht. Seit die SCO Group gegen Linux-Distributoren und Anwender vorgeht und Lizenzgebühren für den Code verlangt, herrscht Aufregung in der Open-Source-Gemeinde. Viele Linux-Fans reagierten auf die Ankündigungen der SCO auf wenig subtile Weise: So erhielt Darl McBride nicht nur einmal eine Schachtel mit lebenden Würmer per Post zugestellt. Auch Morddrohungen und Aufforderungen zu Schlägereien "bereichern" seither das Leben des SCO-Chefs. Eine Flut von Denial-of-Service-Attacken gegen die Mail-Server des Unternehmens und Telefon-Terror runden die Palette der Angriffe ab. Laut Wired hat sich McBride nun auch eine Waffe zum Selbstschutz zugelegt.

Ein Krieg, keine Schlacht

Als McBride die geschäfte der damaligen Caldera Software übernahm stand das Unternehmen mehr schlecht als recht da. Eine logische Konsequenz sehen Analysten in den aktuellen Forderungen der SCO. Wenn ein Unternehmen in seinen Kerngebieten Verluste einstecken muss, dann besinnt man sich seiner letzten Mittel – Know-How und die Möglichkeit Kapital aus Patenten zu generieren ist ein probates Mittel. Darl McBride passt so überhaupt nicht in das Bild des High-Tech Kontrarevolutionärs, der mit viel Tamtam eine Branche zerschlägt. Im Wired-Interview philosophiert er über Verfassungsrechte und die GNU General Public License und er sieht sich und die SCO-Aktivitäten im Recht. "Es scheint, dass es nicht um eine Schlacht zwischen SCO gegen IBM oder SCO gegen Linux geht, sondern um einen Krieg um die Zukunft von Betriebssystemen, und ob diese frei sein sollen oder nicht", so McBride.(red)