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Frankfurt - Der Konsumgüterkonzern Henkel hat seine Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt. Für 2004 erwarte Henkel nur noch ein organisches Umsatzwachstum von zwei Prozent, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Zuvor war der Konzern noch von einem organischen Umsatzwachstum von drei bis vier Prozent ausgegangen.

Die anhaltend schleppende Nachfrage auf dem deutschen Markt habe sich in den vergangenen Monaten auch auf die anderen europäischen Märkte ausgebreitet, begründete Henkel die neue Einschätzung. Henkel konzentriere sich nun auf die Sicherung seiner Gewinnziele und seiner Marktposition.

Gewinnziele für 2004 bestätigt

Für 2004 erwartet der Konsumgüterkonzern währungsbereinigt unverändert einen Zuwachs des betrieblichen Ergebnisses (Ebit) im mittleren Zehn-Prozent-Bereich. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) soll währungsbereinigt um rund 20 Prozent steigen.

"Die Gewinnziele bleiben, wie sie sind", sagte ein Henkel-Sprecher am Dienstag. "Sie werden bestätigt." Im Vordergrund stünden für Henkel nun die Sicherung der Ergebnisse, diese Ziele hätten Vorrang vor dem bisher angestrebten organischen Umsatzwachstumsziel.

Notwendige Maßnahmen, wie die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch Investitionen in Märkte und Marken sowie weitere Kostensenkungsmaßnahmen befänden sich bereits in der Umsetzung. Henkel hatte im Mai nach der Übernahme des US-Konkurrenten Dial seine Gewinnprognose für 2004 angehoben.

Analysten zeigen sich enttäuscht

"Die Reduzierung der Umsatzprognose ist eine negative Überraschung und Henkels Glaubwürdigkeit leidet darunter", teilte Analyst Christian Weiz von der HVB mit. Gleichwohl treffe die neue Prognose die Einschätzung der HVB für das Henkel-Kerngeschäft ohne die Dial-Übernahme.

Die schleppende Nachfrage auf dem wichtigen deutschen Markt bestätige Henkels Strategie, das Gewicht auf dem Heimatmarkt zu verringern. Sven Dopke von M.M. Warburg sagte, die Nachricht sei insgesamt natürlich negativ, obwohl sie nicht das komplette Bild darstelle.

Inklusive Dial geht Dopke für 2004 von einem Umsatzplus von zehn Prozent und operativ von zweistelligen Zuwachsraten aus. Es zeige sich, wie bedeutend die Dial-Übernahme sei, da es Henkel durch ihr gelinge, sich von dem problematischen Europageschäft abzukoppeln.

Dial wurde ab dem zweiten Quartal in die Henkel-Bücher aufgenommen, nachdem die Übernahme zum 29. März abgeschlossen wurde. (APA/Reuters)