Wasquehal - Ein modifiziertes Teamzeitfahren soll am fünften Tag der 91. Tour de France für Abwechslung und Positionwechsel im Gesamtklassement sorgen. Im Vergleich zu den bisherigen Mannschaftskämpfen gegen die Uhr sind diesmal nicht mehr als drei Minuten maximaler Zeitverlust möglich. Von der neuen Regel profitieren demnach vor allem die Teams ohne echte Zeitfahr-Spezialisten, was besonders Jan Ullrich verärgert.

"Neuregelung ist ungerecht"

"Die Neuregelung ist einfach ungerecht. Der große Aufwand, den wir seit Saison-Beginn betreiben, steht in keinem Verhältnis", sagte Ullrich. Dabei könnte gerade er von der Regel-Veränderung profitieren. Im vergangenen Jahr verlor Ullrich (mit Bianchi) als Dritter 43 Sekunden auf Armstrong. Am Mittwoch stünden für das drittplatzierte Team nur noch maximal 30 Sekunden Rückstand zu Buche, für den Zweitplatzierten maximal 20 Sekunden.

Von Cambrai über 64,5 Kilometer nach Arras

Die vierte Etappe beginnt am Mittwoch in Cambrai im Nordosten Frankreichs, wo Ehrendenkmäler an die Westfront-Stellungskämpfe des 1. Weltkrieges erinnern. Zielort ist nach 64,5 km Arras. Auf dem leicht hügeligen Abschnitt werden Zwischenzeiten bei Kilometer 19 und 42 gestoppt. Dabei könnte Westwind vom Atlantik die Zeiten beeinflussen.

Armstrong: "Habe ein gutes Gefühl"

Zu den Favoriten für die 64,5 Kilometer gehören US Postal, T-Mobile, CSC sowie Liberty Seguros. "Ich habe ein gutes Gefühl", sagte Lance Armstrong. Gerade dem Team des fünfmaligen Tour-Siegers wird einiges zugetraut - schon beim Prolog hatten sich neben Armstrong noch drei weitere Fahrer unter den besten 20 platziert.

Doch auch das T-Mobile-Team rechnet sich Chancen aus. Die Mannschaft hofft auf die Führungs-Fähigkeiten des sportlichen Leiters Mario Kummer, der 1988 mit der DDR Gold im Straßenvierer holte und auf die Zeitfahr-Spezialisten Jan Ullrich und Santiago Botero. Der Edelhelfer von Kapitän Ullrich und Zeitfahr-Weltmeister von 2002, sieht seine Leitungsfähigkeit inzwischen bei 85 Prozent. "In der letzten Woche will ich voll da sein", erklärte Botero. (APA/red)