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Valentino Garavani

Foto: APA/ Filippo Monteforte
Rom - Der italienische Modepapst Valentino Garavani bekennt sich erstmals zu seiner Homosexualität. In einem langen Interview mit der US-Zeitschrift Vanity Fair, die ihm 18 Seiten widmete, berichtete der 72-jährige Couturier über das Ende seiner zwölfjährigen Beziehung zu seinem Geschäftspartner Giancarlo Giammetti, mit dem er sein römisches Modehaus leitet. "Unsere Liebe ist heute eine brüderliche Beziehung, die nichts Sexuelles mehr hat. Trotzdem bleibt eine tiefe Verbindung", so Valentino.

"Ich und Giancarlo begreifen uns total, doch unsere Charaktere sind vollkommen konträr. Es gibt nur drei Dinge, die ich machen kann: Kleider entwerfen, eine Wohnung einrichten und Gäste empfangen", sagte der aus der lombardischen Stadt Voghera stammende Valentino, dessen Modehaus auf 240 Millionen Euro geschätzt wird.

Giancarlo ist der Kopf und Valentino das Talent

Auch Giammetti, der mit seinem Managertalent auf entscheidende Weise zum Aufbau von Valentinos Modeimperium beigetragen hat, zeigte sich über das Ende der Liebesbeziehung nicht verbittert. "Unsere Freunde sagen: 'Giancarlo ist der Kopf und Valentino das Talent.' "Über unsere Liebesbeziehung ist niemals ein Zeitungsartikel veröffentlicht worden, doch jetzt ist es zu spät, um ein Geheimnis zu hüten, das eigentlich kein Geheimnis ist. Die Welt hat sich geändert und was einmal peinlich war, ist es heute nicht mehr", meinte Giammetti.

Valentino ist mit Giorgio Armani der international angesehensten italienischen Modemacher. Prinzessinnen und Filmdiven tragen seine Kleider. 1998 verkaufte er sein Modehaus an die Textilgruppe Marzotto, die seitdem an der wirtschaftlichen Sanierung der Firma arbeitet. Valentino entwirft weiterhin die Kollektionen. Er lebt in Rom und Paris. Der Hauptsitz des Modehauses befindet sich in Rom, unweit der Spanischen Treppe. (APA)