Paris - Nach den Mädchenmorden im Elass hat in Frankreich eine Diskussion über den Umgang mit rückfälligen Straftätern begonnen. Ein Parlamentsausschuss schlug am Mittwoch vor, besonders gefährliche Kriminelle nach ihrer Haftentlassung mit elektronischen Fußfesseln und dem Satellitenortungssystem GPS zu überwachen.

Die Fußfessel habe einen "psychologischen Effekt", sagte der Ausschussvorsitzende Pascal Clement von der Regierungspartei UMP dem "Figaro". "Die Botschaft ist klar: Wir lassen sie frei, aber wenn sie wieder anfangen, haben sie absolut keine Chance mehr, davonzukommen." Sexualtäter seien häufig intelligente und sehr organisierte Menschen, die nicht immer triebgesteuert handelten. "In so einem Fall kann die elektronische Überwachung abschreckend wirken."

Der Zeitung zufolge hat sich Justizminister Dominique Perben bereits zustimmend zu dem Vorschlag geäußert. Der Ausschuss regte zudem an, die Gefangenen während der Haft auf ihre Gefährlichkeit gegenüber der Gesellschaft zu begutachten. Dafür müsse aber auch die notwendigen Mittel geben. Derzeit seien 800 Psychiater-Stellen im öffentlichen Dienst nicht besetzt. (APA)