Lausanne - Der "Dopingfall Elmar Lichtenegger" ist am Mittwoch in Lausanne nach mehr als einem Jahr durch den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) abgeschlossen worden, die Sperre des Kärntners wurde auf 15 Monate bzw. bis 10. November festgelegt. Damit wurde die vom Österreichischen Leichtathletik-Verband (ÖLV) ausgesprochene Suspendierung zwar um neun Monate ausgeweitet, der Forderung des Internationalen Verbandes (IAAF) nach einer Zwei-Jahres-Sperre aber nicht stattgegeben. Lichtenegger wird somit in der kommenden Hallen-Saison starten.

Drei Verlierer

Der Kärntner sah die Entscheidung mit gemischten Gefühlen, letztlich aber positiv. "Es ist ein eigenartiges Urteil, denn es ist eine Niederlage des ÖLV und für mich, aber auch für die IAAF", meinte der 30-Jährige. Der Sportgerichtshof hatte überhaupt zum ersten Mal nicht auf eine zweijährige Sperre entschieden, was wohl den speziellen Umständen zuzuschreiben ist. Der Hürden-Sprinter hatte am 6. Juni 2003 bei einer Trainingskontrolle auf Grund eines mit Metaboliten von Norandrosteron verunreinigten Nahrungsergänzungsmittels einen positiven Test abgeliefert.

Bis zuletzt hatte Lichtenegger auf eine Bestätigung der Sechs-Monats-Sperre gehofft, um an diesem Wochenende bei den Staatsmeisterschaften in Wolfsberg sowie eventuell am Samstag kommender Woche in Madrid noch der Athen-Norm nachjagen zu dürfen. "Ich fühle mich im Training sehr wohl, bin gut drauf. Und emotional gesehen ist es schade, dass ich in Athen nicht dabei sein kann. Es wären meine dritten Olympischen Spiele gewesen", meinte der Nationalratsabgeordnete (FP).

"Jetzt habe ich ein neues Ziel"

Andererseits weiß der Völkermarkter auch, dass die Limitjagd ohne Wettkampfpraxis schwierig gewesen wäre. Darum steckte er das Ergebnis der rund fünf Stunden dauernden CAS-Sitzung auch schnell recht locker weg. "Jetzt habe ich ein neues Ziel, denn die Winter-Saison und die Hallen-EM mache ich noch. So kann ich mit einem schönen Erfolg abtreten. Dann ist Schluss. Ich werde jetzt voll weiter trainieren und werde so gut vorbereitet wie nie in die Hallen-Saison gehen." (APA)