Heidelberg - Eine neue Kombination verschiedener
Behandlungsmethoden soll die Überlebenschancen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs deutlich erhöhen. Die Chirurgische
Universitätsklinik Heidelberg will das in den USA entwickelte
Verfahren jetzt in einer klinischen Studie mit einer Methode
vergleichen, die bisher als die erwiesenermaßen beste Therapie gilt.
Die Wissenschafter versprechen sich davon nach eigenen Worten einen
Durchbruch in der Behandlung des so genannten Pankreaskarzinoms.
Krebs der Bauchspeicheldrüse ist die fünfthäufigste tumorbedingte
Todesursache in Deutschland. Jedes Jahr erkranken in der
Bundesrepublik rund 10.000 Menschen daran. Weniger als zehn Prozent
der Betroffenen überleben die Diagnose länger als fünf Jahre. Bessere
Chancen haben lediglich Patienten, deren Tumor frühzeitig entdeckt
und entfernt werden kann. Dies ist aber nur in etwa 20 Prozent der
Fälle möglich.
Getestete Kombination
Die bisher größte Studie zur Behandlung dieses Krebses hatte
jüngst gezeigt, dass eine Chemotherapie nach der Operation die
Überlebenschancen erhöht. In den USA wurde nun eine Kombination aus
Chemotherapie, Bestrahlung und der Behandlung mit dem körpereigenen
Abwehrstoff Interferon alpha getestet. Die Ergebnisse waren nach
Angaben der Heidelberger Experten beeindruckend: Nach zwei Jahren
lebten 64 und nach fünf Jahren noch 55 Prozent der Patienten.
Allerdings erfüllte der Test unter anderem wegen der kleinen Zahl
der behandelten Patienten noch nicht die Voraussetzungen einer
klinischen Studie. Deshalb sollen die Resultate aus den USA jetzt in
Heidelberg an insgesamt 110 Patienten nach streng wissenschaftlichen
Kriterien mit dem Mix aus Operation und Chemotherapie verglichen
werden. Die Experten vermuten, dass bei der Dreifachkombination vor
allem das Interferon für den positiven Effekt verantwortlich ist.
(APA/AP)