Innsbruck war als Austragungsort gewählt worden, um Barbara Schett quasi in ihrer Heimatstadt zu ehren. Schett rechtfertigte das. Nichts war von der Lethargie der vergangenen Monate zu merken. Schett schlug am Samstag Lisa Raymond 6:2, 6:4. Barbara Schwartz hatte gegen Chanda Rubin 1:6, 7:5, 4:6 verloren, worauf Schett für Sonntag ankündigte: "Mein Match gegen Rubin wird der Schlüssel. Ich muss es gewinnen."
Und sie gehorchte artig sich selbst. "Weil daheim die Motivation am größten ist, ich kenne ja fast jeden Zuschauer persönlich." Sie zeigte ihren Freunden ausgezeichnetes Tennis, siegte glatt mit 6:3, 6:2. "Ich bin überrascht, zu welcher Konstanz ich noch fähig sein kann." Schwartz musste also gegen Raymond den dritten Punkt holen, denn im Doppel galten die Amerikanerinnen als Favoriten.
Und Schwartz lieferte, was Captain Alfred Tesar drei Stunden nach dem ersten Aufschlag "eine historische Schlacht" nannte. Die Niederösterreicherin gewann sie 7:6, 4:6, 10:8, der Bergisel war also um ein "Schlachterl" reicher. "Ich wollte den Punkt für unser Superteam. Ich habe mich in diesem Ländermatch durchgekämpft", sagte Schwartz. Schett verfolgte die Partie nur zeitweise. "Ich hielt es nervlich nicht aus."
Ende einer beeindruckenden Serie
Im abschließenden Doppel ging eine lange Erfolgsserie zu Ende. Navratilova, die nicht mit Standard-Partnerin Lisa Raymond sondern Jill Craybas antrat, bezog ihre erste Niederlage im Fed Cup überhaupt. Barbara Schett/Patricia Wartusch siegten 6:3,0:6,6:3. Bisher hatte Navratilova für die USA alle ihre 15 Einzel und 17 Doppel gewonnen, also eine makellose 32:0-Bilanz zu Buche stehen.