Eine Reihe von US-Softwareherstellern hat in den vergangenen Tagen ihre Prognosen für Umsatz und Gewinn reduzieren müssen. Die Branche kann somit nicht an das erfolgreiche erste Quartal 2004 anknüpfen. Offenbar waren die Ergebnisziele zu hoch gesteckt. Als Erklärung vor allem für den Umsatzeinbruch nennen die Unternehmen das allgemein schwächere Geschäft mit Business-Kunden. Außerdem seien Aufträge von Kunden verschoben worden.

Prognosen verfehlt

PeopleSoft, das seine Umsatzprognose für das zweite Quartal auf 655 Mio. bis 665 Mio. Dollar reduzierte, gab den feindlichen Übernahmebestrebungen des Konkurrenten Oracle die Schuld am Verfehlen der Prognosen. Der Gewinn bei dem Softwarehersteller wird mit 0,03 bis 0,05 Dollar pro Aktie weit hinter den eigenen Erwartungen von 0,2 bis 0,22 Dollar pro Aktie zurückbleiben.

Die lange Schlange der Enttäuschten

In die lange Schlange der enttäuschten Softwarehersteller müssen sich auch Computer Associates (CA), BMC und Siebel einreihen, die ihre Umsatzerwartungen teilweise drastisch reduziert haben. CA prognostiziert für sein erstes Quartal des laufenden Bilanzjahres einen Umsatz von 830 Mio. bis 850 Mio. Dollar, nachdem 865 Mio. bis 885 Mio. Dollar erwartet worden waren. Siebel reduzierte seine Umsatzprognose von 340 Mio. bis 365 Mio. Dollar auf nurmehr 300 Mio. Dollar.

Auch die Anbieter von Storage-Software schwächeln. So musste Veritas Software seine Umsatzerwartungen von 490 Mio. bis 505 Mio. Dollar auf 475 Mio. bis 485 Mio. Dollar reduzieren. Neben Veritas hatten auch Emulex und Overland Storage ihre Geschäftserwartungen nach unten korrigiert.

PeopleSoft-Rivale Oracle hatte hingegen in seinem Ende Mai 2004 abgeschlossenen Geschäftsjahr seinen Umsatz um sieben Prozent auf 10,2 Mrd. Dollar und seinen Nettogewinn um 16 Prozent auf 2,7 Mrd. Dollar steigern können. Auch im vierten Quartal konnte Oracle beim Gewinn um 15 Prozent und beim Umsatz um neun Prozent zulegen. Für das laufende erste Quartal seines aktuellen Geschäftsjahres stellte Oracle Mitte Juni dieses Jahres ein Umsatzwachstum von sechs bis neun Prozent in Aussicht.(pte)