Bagdad - Im Irak ist wieder ein schiitischer
Politiker ermordet worden. Bewaffnete eröffneten in der Nacht auf
Sonntag aus einem Auto heraus das Feuer auf Abdel Oun Hassan, wie die
Polizei am Montag in Mussayib, etwa 70 Kilometer südlich von Bagdad,
mitteilte. Hassan war der örtliche Chef des "Obersten Rates für die
Islamische Revolution im Irak" (SCIRI). Die Organisation gilt als
maßgeblich vom Iran beeinflusst. Ihr Führer Ayatollah Mohammed Bakr
al Hakim war im August 2003 vor der Imam-Ali-Moschee in Najaf von
einer Autobombe zerrissen worden.
Ende vorigen Monats wurden bereits drei Mitglieder der Partei bei
einem Anschlag getötet. Bei dem Angriff in Baakuba, einem der Zentren
von Unruhen nördlich der Hauptstadt Bagdad, wurden zwei weitere
Menschen verletzt.
Die irakische Übergangsregierung will nach einem Zeitungsbericht
Aufständischen in Kürze eine Amnestie anbieten. Sie gelte für
Personen, die "nicht zu viele grausame Taten" begangen hätten,
zitierte die Londoner "Financial Times" am Montag den irakischen
Präsidenten Ghazi al Yawar. Ausgenommen seien Mörder, Vergewaltiger
und Entführer.
Das Ultimatum der irakischen Entführer eines philippinischen
Staatsangehörigen an die Regierung in Manila ist nach offiziellen
Angaben um 48 Stunden verlängert worden. Die philippinische Regierung
solle bis dahin einem vorzeitigen Abzug ihrer Truppen aus dem Irak
zustimmen, andernfalls drohten die Entführer, den Lastwagenfahrer
Angelo de la Cruz zu töten, berichtete Arbeitsministerin Patricia
Santo Tomas am Montag. Die USA lobten unterdessen die unnachgiebige
Haltung der philippinischen Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo. (APA/AP/dpa)