Generell würden Investoren wie Saban in Deutschland freundlich begrüßt, sagte Ring. "Mittlerweile fällt allerdings auf, dass er sich als Großaktionär sehr in das operative Geschäft einbringt - sei es in Gesprächen mit der Medienpolitik, mit Werbekunden oder in wesentlichen Strukturfragen."
Einstieg begrüßt
Der BLM obliegt die Aufsicht über die Konzernsender Kabel1 und N24. Für Sat.1 ist Rheinland-Pfalz und für ProSieben Berlin zuständig. Ring hatte den Einstieg des US-Milliardärs Saban bei der ehemals zu der zusammengebrochenen Kirch-Gruppe gehörenden Senderfamilie im vergangenen Jahr begrüßt und erklärt, damit werde die Senderfamilie wieder wettbewerbsfähiger.
"Saban dagegen will offensichtlich die Spielregeln ändern"
Aus Sicht des BLM-Präsidenten macht Saban Druck für eine Änderung des föderalen Mediensystems in Deutschlands. "Ich habe das bisher bei amerikanischen Unternehmern so nicht erlebt", sagte Ring. Diese hinterfragten zwar die Strukturen und bemängelten zuweilen auch deren Komplexität, akzeptierten aber die Spielregeln. "Saban dagegen will offensichtlich die Spielregeln ändern, dies gilt es zu beachten." Eine rein auf Gewinnmaximierung ausgerichtete Geschäftsstrategie stehe im Widerspruch zu den Anforderungen in Deutschland, betonte Ring.