Immer mehr Pädophilie-Skandale tauchen innerhalb der katholischen Kirche auf. Zunehmend gerät der Vatikan unter Druck, lang vertuschte Fälle aufzurollen und sich mit diesem Tabuthema auseinander zu setzen.
Für Aufsehen sorgten heuer von der US-Bischofskonferenz veröffentlichte Studien, die massiven sexuellen Kindesmissbrauch durch katholische Priester belegten: In den vergangenen 50 Jahren wurden mehr als 10.000 Kinder Opfer unsittlicher Handlungen. Im Mittelpunkt dieses Skandals stand die Erzdiözese in Boston, die jahrelang pädophile Priester deckte. Es sind umfangreiche Prozesse in Gang.
Im deutschen Mainz schockierte ein Priester, der Ende der 80er-Jahre einen vierzehnjährigen Buben wiederholt missbraucht hatte. 2001 wurde in Frankreich ein Bischof verurteilt, weil er einen wegen Kindesmissbrauchs geständigen Priester nicht anzeigte. Ein Erzbischof in Polen belästigte jahrelang Schüler im Priesterseminar. Zu 36 Jahren Haft wurde ein irischer Priester verurteilt, der sich an drei Burschen zwischen acht und achtzehn vergangen hatte.
In Neuseeland entschuldigten sich katholische Bischöfe in Rahmen von Messen für Übergriffe an Kindern.