Bush hatte zuvor in einer Reaktion auf den Kommissionsbericht zum Irak-Krieg die Militäroffensive verteidigt. "Auch wenn wir keine Massenvernichtungswaffen gefunden haben, war es trotzdem richtig, im Irak einzumarschieren", sagte er in Oak Ridge im US-Bundesstaat Tennessee. Dadurch sei "ein erklärter Feind Amerikas" abgesetzt worden, "der die Fähigkeit hatte, Massenvernichtungswaffen herzustellen" und dieses Wissen an interessierte "Terroristen" hätte weitergeben können. Nach dem 11. September 2001 sei dies ein Risiko gewesen, das die USA nicht hätten eingehen können.
USA
Kerry wirft Bush Versäumnisse im Anti-Terror-Kampf vor
Bush verteidigt Irak-Krieg nach Senatsbericht erneut - Zu großes Risiko nach 11. September
Boston/Oak Ridge - Der demokratische
US-Präsidentschaftskandidat John Kerry hat Amtsinhaber George W. Bush
Versäumnisse im Anti-Terror-Kampf vorgeworfen. Es sei nicht genug,
Reden zu halten, Amerika werde nur durch "Ergebnisse" sicherer,
erklärte Kerry am Montag (Ortszeit) in Boston im US-Bundesstaat
Massachusetts. Die größte Bedrohung für die USA sei es, dass sich
Terroristen oder feindliche Staaten Atomwaffen beschaffen könnten.
Dagegen habe die Regierung Bush "zu wenig" getan. In den zwei Jahren
nach den Anschlägen vom 11. September 2001 sei weniger Atommaterial
sichergestellt worden als in den zwei Jahren vor den Attentaten.
Nordkorea sei gefährlicher als in der Zeit vor Bushs Amtsbeginn,
sagte Kerry.
Der US-Senat hatte dem Auslandsgeheimdienst CIA in einem am
Freitag veröffentlichten Bericht gravierende Fehleinschätzungen der
irakischen Waffenarsenale im Vorfeld des Krieges vorgeworfen. Der
Geheimdienstausschuss des Oberhauses konstatierte, dass die CIA in
einer Analyse im Oktober 2002 ihre Darstellung der irakischen
ABC-Waffenarsenale überzogen oder nicht durch Fakten abgesichert
habe. (APA)