Wien - Der niederösterreichische Telefonbetreiber Netnet bietet Geschäftskunden nach eigenen Angaben als erster heimischer Anbieter das neue Preselect-Service der Telekom Austria (TA) an, das eine Einwahl über eine vierstellige Vorwahl in das alternative Telefonnetz und einen Router überflüssig macht. Auf Wunsch von Unternehmen können binnen drei Wochen sämtliche Telefonate automatisch und kostenlos zu Netnet umgeleitet werden. Derzeit laufe noch ein Testverfahren, teilte Netnet heute, Mittwoch, mit. Auf Wunsch könne die Umleitung auch problemlos wieder aufgehoben werden. Das Preselection-Service sei allerdings noch nicht flächendeckend verfügbar. Netnet hat heute außerdem eine weitere Tarifsenkung ab 1. April angekündigt. Verfahren bei Telekom Control anhängig Die Telekom Austria (TA) sei seit 1. Jänner 2000 dazu verpflichtet, die sogenannte Carrier-Pre-Selection, die automatische Einwahl in das Netz alternativer Telekombetreiber, zur Verfügung zu stellen, sagte ein Sprecher der Telekom Control am Mittwoch. Über die Höhe der Gebühren, die der TA dabei zu entrichten sind, hätten sich die alternativen Betreiber mit der TA aber nicht geeinigt. Daher sei derzeit ein von einem alternativen Betreiber angestrengtes Verfahren bei der Telekom Control zur Gebühr anhängig. Bis Ende März werde die Telekom Control noch die Höhe der Gebühr für die Pre-Selection bestimmen. Diese Anordnung gelte dann für alle alternativen Betreiber, die von der TA diesen Dienst fordern. TA wartet Telekom Control-Entscheidung ab "Der Zeitpunkt der Einführung des Preselection-Service ist noch unklar", sagte der technische Leiter von Netnet, Martin Böhm, heute zur APA. Sollte die Entscheidung der Telekom Control über die Details - wie beispielsweise die Tarife - wie erwartet noch im März fallen, könnte Netnet mit der Realisierung dieses Dienstes noch im April starten. Die Telekom Austria (TA) wartet nach eigenen Angaben noch auf die Entscheidung der Telekom Control, bis sie mit dem Roll-Out des Dienstes in den 250 Vermittlungsstellen beginnt. Die technische Realisierung dauere dann voraussichtlich "ein paar Wochen". (APA)