Die belgische Staatsanwaltschaft hat den Umfang der Beschuldigungen gegen den mutmaßlichen Serienmörder Michel Fourniret ausgeweitet. Gegen den Franzosen werden nun auch wegen des Verdachts auf Vergewaltigung und Ermordung der zwölfjährigen Belgierin Elisabeth Brichet im Jahr 1989 ermittelt, teilten die Justizbehörden in Dinant am Montagabend mit. Bisher wurde gegen den 62-jährigen Franzosen wegen Entführung und Freiheitsberaubung ermittelt.

Staatsanwalt Cédric Visart de Bocarmé kritisierte die Zusammenarbeit des 62-jährigen Franzosen mit der Justiz: "Er kooperiert noch nicht so, wie wir es uns wünschten."

Wie berichtet, gaben Fourniret und seine Frau Monique Olivier zum Hergang der Entführung und Tötung Elisabeths einander widersprechende Details an. Oliviers Anwalt Pierre Barthélemy räumte ein, dass seine Mandantin Erinnerungslücken haben könnte. Mit Blick auf das lange Schweigen von Olivier zu den Taten Fournirets sagte er weiter, auch er könne "das Unerklärbare nicht erklären". Olivier sei von ihrem Mann nicht nur moralisch dominiert worden, sondern von ihm auch finanziell abhängig gewesen. (AFP/DER STANDARD; Printausgabe, 14.7.2004)