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Das saudiarabische Fernsehen zeigte Bilder, auf denen der im Rollstuhl sitzende Mann nach seiner Ankunft am Flughafen von Angehörigen in Empfang genommen wurde.

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Riad - Ein enger Vertrauter des Terroristen-Chefs Osama bin Laden hat sich einem Bericht des saudiarabischen Fernsehens zufolge den saudiarabischen Behörden gestellt.

Khaled Al Harbi, auch unter dem Decknamen Abu Suleiman Al Makki bekannt, habe sich in der Botschaft des Königreichs in der iranischen Hauptstadt gestellt und nehme die vom Königshaus angebotene Amnestie für Extremisten in Anspruch, berichtete der Sender am Dienstag. Al Harbi sei nach Saudi-Arabien ausgeflogen worden, hieß es weiter. Dazu zeigte der Sender Bilder, wie der im Rollstuhl sitzende Mann nach seiner Ankunft am Flughafen von Angehörigen in Empfang genommen wurde. Ein Zeitpunkt, wann er zurückkam, wurde nicht genannt.

Aus saudiarabischen Sicherheitskreisen verlautete, der einst im Bosnien-Konflikt und in Afghanistan aktive Kämpfer Al Harbi sei der Gesprächspartner gewesen, der auf einem weltweit gezeigten Video neben El-Kaida-Chef Osama bin Laden zu sehen war. Auf diesem Videoband hatten beide Männer die Flugzeug-Anschläge vom 11. September 2001 in den USA als Heldentaten gelobt. Es handele sich bei Al Harbi "um einen Großen in dem Sinne, dass er einer der Saudis war, die Bin Laden sehr nahe waren", hieß es in den Kreisen weiter.

Amnestie

Al Harbi sagte dem saudiarabischen Fernsehen, er sei "in Gehorsam gegenüber Gott und dem Königshaus" zurückgekehrt und setze auf die Anwendung der Amnestie. Kronprinz Abdullah hatte diese eigentlich auf unbedeutende Anhänger und Sympathisanten der Extremisten-Organisation El Kaida zielende Amnestie im Juni verkündet. Für die Extremisten, die sich an wiederholten Anschlägen im Königreich beteiligt haben, soll hingegen das islamische Recht, die Scharia, voll zur Geltung kommen.

Ohne Papiere

Dem Fernsehbericht zufolge kam Al Harbi über die afghanische Grenze in den Iran. Beim Eintreffen in der Botschaft in Teheran hatte er nach Angaben des saudiarabischen Innenministeriums keine Papiere bei sich. Diese seien ihm und seiner Familie dann "nach Koordinierung mit der iranischen Regierung" ausgestellt worden. Im Iran sollen sich mehrere Mitglieder des El Kaida-Netzwerks aufhalten, deren Identität und Nationalität die iranischen Behörden jedoch bisher nicht bekannt geben. (APA/Reuters)