Feiertag und Sonnenschein, was wär' das eine ohne das andere. Wahrscheinlich hat der anhaltende Regen den Finanzminister auf die Idee gebracht, dass man zwei Feiertage locker abschaffen könnte. Bei den feiertagverliebten Österreichern ist die Idee auf jeden Fall gleich ins Wasser gefallen. Egal ob Bischof oder Gewerkschafter, Oppositionspolitiker, Regierungsmitglied oder Wirtschaftskammerchef: Die 13 heimischen Feiertage bleiben heilig. Immerhin sind wir ja damit Weltspitze, knapp hinter Japan und der Slowakei (15) und deutlich vor dem katholischen Italien (11).
Hinter der wahrscheinlich höchst kurzlebigen Feiertagsdebatte steht das größere Thema um flexible Arbeitszeiten: Statt in Fünftage-, 38,5- oder 40-Stundenwochen zu rechnen, hätten Arbeitgeber lieber eine Rechnung in Jahresarbeitszeiten. Davon könnte man dann, etwa im Handel zur Weihnachtszeit oder in Betrieben bei guter Auftragslage, mehr abrufen, ohne teurere Überstunden zu bezahlen, während in schwächeren Saisonen eine nicht ausgelastete Belegschaft voll bezahlt wird.