Ein anderes Requiem erinnerte an die 100. Wiederkehr des Todestages von Antonín Dvorák im Mai. Diesem in die Weltmusik eingegangenen böhmischen Musikanten war auch eine Kammermusik-Matinee gewidmet, die von Markus Schirmer gemeinsam mit dem Gaede-Trio bestritten wurde. Obwohl diesem der namensgebende Primarius abhanden gekommen war - er wurde durch die Konzertmeisterin der Dresdner Philharmonie ersetzt -, war es eine schöne und bewegende Huldigung.
Dagegen folgte der Klavierabend Schirmers, der als ein neuerer styriarte-Fixpunkt zweimal die Helmut-List-Halle füllte, einem gemischten Programm: Klammer war die Tonalität A, ausgehend von einem den Ton A perkussiv auslotenden Stück aus der Reihe Musica ricercata von György Ligeti. Diese Fixierung ließ Schirmer auch kleinere lyrische Stücke aus Serienwerken von Grieg und Debussy auswählen, als Ruhepartien neben der gleichfalls sehr lyrisch aufgefassten Sonate in A-Dur op. 2/2 von Beethoven und den schweren Brocken des in höllischem Tempo dämonisierten Mephisto-Walzers Nr. 1 von Liszt und der ausufernden viersätzigen Sonate Nr. 6 in A-Dur von Prokofjew. Der Russe hat hier die Mobilisierung der letzten pianistischen Kraftreserven gefordert.