Eschauer bezwang Landsmann Schiessling.

Kitzbühel - Neben Jürgen Melzer, der in Kitzbühel als Nummer 12 geführt wird und deshalb wie alle anderen Gesetzten in der Startrunde ein Freilos hat, steht Werner Eschauer als zweiter ÖTV-Spieler in der zweiten Runde der mit einer Million US-Dollar dotierten Generali open in Kitzbühel. Der Niederösterreicher bezwang am Montag ÖTV-Meister Thomas Schiessling mit 6:3,6:2 und trifft nun auf den als Nummer elf gesetzten Spanier Albert Costa, der in Tirol bereits drei Mal gewonnen hat. Aus dem Rennen ist bereits der Tiroler Johannes Ager, der sein erstes Match auf der ATP-Tour gegen den russischen Qualifikanten Juri Schukin 1:6,6:3,3:6 verlor.

Gute Erinnerungen an Costa

Eschauer, der im Vorjahr mit dem Einzug ins Achtelfinale und einem Sieg über Alex Corretja seinen bisher größten Erfolg auf der ATP-Tour verzeichnet hatte, war im Duell zweier Wild Card-Spieler der bessere Mann und verwertete gegen den in der Entry List nur auf Rang 652 geführten Tiroler nach 1:19 Minuten den ersten Matchball. "Das Match war aber nicht so eindeutig wie das Ergebnis", bemerkte der Hollensteiner, der sich zu Beginn ("Da bin ich schwer reingekommen") erst wieder auf die hohen Bälle einstellen musste. Auch wenn noch nicht alles ganz rund lief, hatte er das Match meist unter Kontrolle und sicherte sich damit ein Duell mit Costa, gegen den er das bisher einzige Duell 2001 in Gstaad 6:0,7:6 gewonnen hat.

"Damals hat er mich als unbekannten Qualifikanten sicher unterschätzt", glaubt Eschauer, der aber dem zweiten Duell gelassen entgegenblickte. "Ich bin wie fast immer Außenseiter und habe nichts zu verlieren. Allerdings wird eine Steigerung nötig sein", sagte der in der Weltrangliste derzeit auf Rang 221 geführte ÖTV-Spieler, der erst in letzter Minute einen Startplatz erhalten hatte.

Schiessling: "Eine Katastrophe"

Schiessling bemühte sich, hatte aber angesichts widriger Umstände keine Chance: "Für mich war die ganze Woche eine Katastrophe. Ich habe mich am Freitagvormittag im Training mit Köllerer überknöchelt, konnte dadurch hier zwei Tage nicht trainieren und hatte ohne Vorbereitung keinen Touch. Ich wurde nur therapiert und muss zufrieden sein, dass ich überhaupt spielen konnte."

Ager zu nervös

Der 20-jährige Ager, der ebenfalls dank einer Wild Card einen Startplatz erhalten hatte, agierte im ersten Set (1:6) sehr nervös, kam aber im zweiten Satz sehr gut ins Spiel und hatte zu Beginn des dritten Sets sogar einige Breakbälle, die er aber ungenützt ließ. Konsequenter war hingegen sein in der Superliga für Altmannsdorf spielender Gegner. Der in der Weltrangliste auf Rang 214 geführte Russe stellte mit einem Break auf 3:1 ließ sich dann trotz eines Rebreaks dank des solideren Spiels nicht mehr vom Siegkurs abbringen.

"Ich war sehr motiviert und bin deshalb enttäuscht, dass es nicht zum Sieg gereicht hat. Hauptgrund war, dass mein erster Aufschlag schlecht gekommen ist", bilanzierte der in der Entry-List auf Rang 295 geführte Kramsacher, der sich für heuer einen Vorstoß unter die besten 250 Spieler bzw. eine Konsolidierung seines Spiels zum Ziel gesetzt hat.

Auch Peya out

Auch Peya überstand die erste Runde nicht und musste sich "Angstgegner" Luczak im fünften Duell zum fünften Mal geschlagen geben. "Er macht immer die wichtigen Punkte und ich nicht. Es war eine enge Partie, in der einige wenige Punkte den Ausschlag gegeben haben. Irgendetwas haut gegen ihn einfach nicht hin, denn Chancen waren in allen Partien da", ärgerte sich der Wiener nach der vermeidbaren Niederlage gegen die Nummer 165 der Entry List. Peya hatte durchaus seine Chancen und sieben Breakbälle, doch in den entscheidenden Situationen stand das Glück auf der Seite des Australiers. Österreichs Nummer drei, die vor den US Open noch Challenger in San Marino und in den USA spielt, kann sich nun ganz auf das Doppel mit Melzer konzentrieren, mit dem er im Vorjahr bis ins Kitz-Finale vorgestoßen war.

(APA)