Mehrere Medien zitierten bereits am Wochenende und am Montag aus der Expertise und veröffentlichten Namen mutmaßlicher früherer Spitzel in den Anstalten. Die Untersuchung hatten im Jahr 2001 der ARD-Vorsitzende und WDR-Intendant Fritz Pleitgen sowie MDR-Intendant Udo Reiter in Auftrag gegeben. Der "Spiegel" berichtet in seiner am Montag erschienenen Ausgabe, die ARD werde die Darstellung von Stasi- Aktivitäten in einzelnen Sendern sowie die Namen von MfS-Mitarbeitern unter Verschluss halten.
"Inoffizielle Mitarbeiter"
Zahlreiche Redakteure in öffentlich-rechtlichen Anstalten hätten als "Inoffizielle Mitarbeiter" (IM) für die Stasi gearbeitet, darunter Beschäftigte von WDR, ZDF, NDR, Deutscher Welle, Deutschlandradio und Saarländischem Rundfunk (SR).
Der SR erklärte dazu am Montag, der Sender sei in den 60er Jahren bis 1973 von einem "Stasi-Ehepaar" ausgeforscht worden. Das Paar habe Planungsunterlagen beschafft und sich sich darauf vorbereitet, in Krisen- oder Kriegsfall den Sender durch Terroranschläge auszuschalten. Außerdem sei die Tätigkeit eines "IM" aufgedeckt worden, der bisher als fester freier Mitarbeiter im SR- Regionalfernsehen beschäftigt war.