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Eine Windhose zog über Gießen in Deutschland hinweg. Bei heftigen Regenfällen und Sturm wurden in Mittel- und Osthessen Keller und Straßen überflutet, Kanaldeckel hochgedrückt und Bäume umgeworfen.

Foto: APA/dpa/Guntrum
Wellington/Dhaka/Tokio/Hamburg - Überschwemmungen und Erdbeben haben in Neuseeland zwei Menschen das Leben gekostet und Hunderte aus ihren Häusern vertrieben. In der Region Bay of Plenty auf der Nordinsel waren Ortschaften und landwirtschaftlich genutzte Flächen überflutet. Am Montag warteten 1500 Menschen darauf, in ihre Häuser zurückkehren zu können. Bauern bemühten sich, ihre Tiere auf höher gelegenes Land zu schaffen. Binnen 18 Stunden erschütterten mehr als 30 Erbeben bis zu einer Stärke von 5,4 nach Richter das Gebiet. In der Region galt der Ausnahmezustand, die Trinkwasserversorgung war vielerorts unterbrochen.

Halb Bangladesh überflutet

Am schlimmsten betroffen von den derzeitigen Unwettern ist der südostasiatische Raum, mehr als 450 Menschen in Indien und Bangladesch kamen seit dem Beginn des Monsunregens durch Überflutungen und Erdrutsche ums Leben. In Bangladesch steht das halbe Land unter Wasser, im indischen Unionsstaat Bihar wurden 315.000 Häuser und mehr als 10.000 Quadratkilometer (fast die Fläche Tirols) Ackerland verwüstet.

In Japan sind durch Überflutungen 18 Menschen getötet worden, in einigen Gegenden wurden ganze Dörfer weggeschwemmt. In der Präfektur Niigata fiel innerhalb einer Woche so viel Regen wie normalerweise in einem Jahr. In den Fluten in Südkorea sind mindestens neun Menschen ums Leben gekommen, auch dort wurde die Landwirtschaft schwer geschädigt.

Tornados in Deutschland

In Europa war in der Nacht zum Montag Deutschland das Zentrum der schweren Wetterfolgen. Mehrere Tornados richteten am Niederrhein und im Ruhrgebiet Sachschaden in Millionenhöhe an. In Sachsen-Anhalt, Hessen und Niedersachsen wurden Keller und Straßen überflutet.

Bereits am Vortag hatten schwere Unwetter in Nordrhein-Westfalen und Teilen Baden-Württembergs gewütet und starke Störungen im Bahn- und Straßenverkehr verursacht. (AP, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.07.2004)