Das Unglück in der Krasnolimanskaja-Mine in der Donezk-Region ereignete sich am Montagabend zum Schichtwechsel. Zum Zeitpunkt der Detonation hielten sich 48 Kumpel in dem Bergwerk auf - zwölf konnten sich retten. Bis Dienstagmittag wurden 31 Leichen geborgen. Die Rettungsarbeiten würden neben dem Feuer von hohen Gaskonzentrationen und Temperaturen von rund 50 Grad Celsius behindert, sagte Ministeriumssprecher Oleh Wenzhik.
Ursache des Unglücks war eine Methangasexplosion in 970 Metern Tiefe. "Steine und Schutt erschweren unsere Arbeit unglaublich", sagte ein Vertreter der Rettungskräfte. "Es herrscht ein totales Chaos dort unten." Mehr als 50 Teams suchten nach Toten und Verletzten.
Unsicherstes Bergwerk der Ukraine
Ministerpräsident Viktor Janukowitsch und sein Stellvertreter Andrej Klujew eilten zur Krasnolimanskaja-Mine. "Wir suchen weiter," sagte Klujew, der mit der Überprüfung des Unglücks betraut wurde, vor Journalisten. Die Regierung will die Familien der Opfer mit umgerechnet 380.000 Euro unterstützen.
Die Krasnolimanskaja-Mine ist zwar besonders profitabel, gilt zugleich aber als eines der unsichersten Bergwerke in der Ukraine. Schon in der Vergangenheit ist dort häufig Methangas ausgetreten. Bei einer Explosion vor drei Jahren kamen neun Bergleute ums Leben.
In der Ukraine kommt es immer wieder zu Unfällen in Bergwerken. Ursache sind in den meisten Fälle mangelnde Sicherheitsmaßnahmen und überalterte Technik. Selbst das ukrainische Ministerium für Treibstoff und Energie hat drei Viertel der 200 Kohleminen des Landes als "gefährlich" klassifiziert. Allein im vergangenen Jahr wurden 267 Bergleute getötet, wie aus einer Statistik des staatlichen Arbeitsschutzkomitees hervorgeht. Seit 1991 wurden mehr als 3.700 Todesopfer registriert.
Schwersten Grubenunglück in der Ukraine
Die Explosion vom Montagabend war das schwerste Grubenunglück in der Ukraine seit zwei Jahren. Im Juli 2002 kamen über dreißig Arbeiter bei einem Brand ums Leben, im Jahr zuvor wurden mehr als fünfzig Kumpel bei einer Gasexplosion getötet. Im März 2000 starben mindestens 80 Bergleute in einer Gasexplosion in der Kohlenmine Barakowa, dem schlimmsten Unfall seit Jahrzehnten. Die Bergwerke in der ehemaligen Sowjetrepublik zählen zu den unsichersten weltweit.